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Velkommen Næstved Gymnasium!


„Velkommen Næstved Gymnasium“ hieß es in der Woche vom 22.-26.1.18 an der TMS.

Im Rahmen des Interreg-Projektes „Deutsch-dänische Jugend gestaltet Zukunft“ empfingen die Schülerinnen und Schüler der Klasse Ed Jugendliche aus dem Gymnasium in Næstved nahe Kopenhagen. Untergebracht waren die Gäste in den Familien unserer Schülerinnen und Schüler, was ihnen die Chance bot, Lübeck nicht als Tourist zu erleben, sondern den Alltag im Zuhause und in der Schule ihrer Gastgeber mitzubekommen. Die dänischen Lehrer Steen Frijs Jensen und Berit Bang-Jensen hatten ihren Schülern Fragen mitgegeben, z.B. wie die Eltern die deutsch-deutsche Wiedervereinigung erlebt haben. Hier fanden sich Anknüpfungspunkte für intensive Gespräche in den Familien.

„Finde jemanden….“ das Kennenlernspiel sorgte für regen Austausch.

Jeder befragte jeden zu Hobbys, Lieblingsmusik und Geschwistern.

Nach der Ankunft am Montag trafen sich Gäste und Gastgeber in der Schule, wo Cafeteria-Betreiberin Birgit von Warburg ein tolles Büffet mit typisch deutschen Spezialitäten wie Würstchen und Sauerkraut zubereitet hatte. Die dänischen Gäste trugen mit selbst gebackenen „brune kager“ und anderem dänischem Gebäck bei. Zum Warming-Up gab es einige Kennenlernspiele, die dafür sorgten, dass sich am folgenden Morgen die Schüler problemlos in alphabetischer Reihenfolge ihres Vornamens aufstellen konnten und angeleitet von den dänischen Projektleitern Claudia und Chris vom University College South Denmark über Wünsche für grenzüberschreitende Kooperationen ins Gespräch kamen.

Claudia stellte die Interreg-Region vor.

Chris veranschaulichte den Programmablauf anhand eines Schaubildes.

Zuvor jedoch präsentierten die Jugendlichen aus Næstved ihre Schule auf Deutsch und beeindruckten mit ihren hervorragenden Sprachkenntnissen die TMSler.

Beeindruckende Deutschkenntnisse bewiesen die Schüler aus Naestved bei der Präsentation ihrer Schule.

In der nächsten Arbeitsphase sammelten die Teilnehmer in international gemischten Kleingruppen Ideen für Projekte, die die Menschen in der deutsch-dänischen Grenzregion näher in Kontakt bringen, hierarchisierten sie und visualisierten sie in einer Concept-map.

Brainstorming mit der Placemat-Methode

Auf der Grundlage dieser Vorarbeit am Dienstag, dem ersten Arbeitstag des Projektes, wählten die Gruppen am Mittwoch eine Projektidee aus, mit der sie die Kooperation in der Interreg-Region zwischen Deutschen und Dänen intensivieren wollen. Eine Gruppe arbeitete an einem deutsch-dänischen Flaschenpfandsystem, andere entwickelten ein Konzept für Dänischkurse an deutschen Schulen, die es ermöglichen, im Nachbarland zu studieren. Eine weitere Gruppe favorisierte ein deutsch-dänisches Musikfestival für Jugendliche, das sie am Strand von Travemünde ansiedeln will. Der Gedanke, dass die Ostsee Deutschland und Dänemark verbindet, lag der Idee grenzüberschreitender Sporttrainingscamps zugrunde. Als Seglerinnen entwickelten die Gruppenmitglieder die Vision von abwechselnd in Deutschland und Dänemark veranstalteten Trainingslagern und Regatten mit interkulturell zusammengesetzten Teams. Besondere Zustimmung fand die Idee, über einen Wettbewerb an deutschen und dänischen Schulen einen eigenen Namen für die Grenzregion zu finden, durch den sich die Bewohner diesseits und jenseits der Grenze mit dem Gebiet identifizieren.

Das Programm iModeler veranschaulicht die Einflüsse unterschiedlicher Faktoren auf das geplante Projekt und regt an, vernetzt zu denken.

Mit Hilfe des Computerprogramms iModeler erstellten die Gruppen eine Grafik, die die Einflussgrößen und Folgen des favorisierten grenzüberschreitenden Projektes veranschaulicht. Beim gemeinsamen Bowling am Abend konnten alle entspannen, bevor es am Mittwochmorgen mit der inhaltlichen Arbeit weiterging.

Am Mittwochnachmittag hieß es dann Abschied nehmen von den dänischen Gästen, die nach Hamburg weiterreisten.

Das Gruppenbild, bevor sich dänische Gäste und deutsche Gastgeber trennen mussten.

Die Schülerinnen und Schüler der Ed erarbeiteten und probten am Donnerstag die Präsentation der Projektideen, die am Freitag im Großen Börsensaal des Rathauses vor geladenen Gästen stattfand.

Marie Claire und Ole moderierten die Veranstaltung gekonnt.

Marie-Claire und Ole begrüßten die Zuschauer und führten souverän durch das Programm. Zunächst richteten der Bereichsleiter für Schule und Sport der Hansestadt Lübeck, Herr Thorn, und der dänische Honorakonsul in Lübeck, Carsten Bliddal, das Wort an die Schülerinnen und Schüler der TMS und der Hanseschule, die ebenfalls drei Projektideen vorstellte. Außerdem saßen Vertreter der Bürgerschaft, der Hanseschule, Eltern und die Q2a und Q2c der TMS im Publikum.

Die Idee, einen deutsch-dänischen Fernsehsender zu gründen, kam bei den Zuschauern gut an.

Viel Applaus erhielt auch die Idee eines grenzüberschreitenden Flaschenpfands.

Beide Redner lobten das Engagement der Teilnehmer und bezeichneten dieses Projekt als vorbildlich, um junge Menschen zur Partizipation zu bewegen und zu befähigen.

Unser Fazit der Projektwoche lautet: Es sind die persönlichen Begegnungen mit Menschen diesseits und jenseits der Grenze, die unser Bild vom Nachbarland prägen und für Verständigung sorgen. In diesem Sinne richteten zum Abschluss die Schülerinnen und Schüler den Wunsch an die Anwesenden, dass Entscheidungsträger in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft einige der vorgetragenen Ideen aufgreifen und ins Leben rufen möchten.

Zum Schluss stellten sich die Teilnehmer den Fragen des Publikums.

Unser Dank gilt Claudia Jans und Chris Krogsøe Mienert vom University College Syd, Franc Grimm von der Consideo GmbH und Hans-Werner Hansen vom Institut für Bioinformatik an der Universität zu Lübeck für die Projektleitung.

Dem Schulverein danken wir für die finanzielle Unterstützung unserer gemeinsamen Mahlzeiten, die dafür sorgten, dass Entspannung und Spaß nicht zu kurz kamen.

Den Eltern ein herzliches Dankeschön für ihre Gastfreundschaft, die die besondere Intensität des Austausches erst möglich gemacht hat.

 

Text und Fotos: Mechthild Piechotta