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Ministerpräsident Daniel Günther besucht die TMS


„Die Thomas-Mann-Schule ist zu recht mit dem Sonderpreis ausgezeichnet worden. MUNOL ist ein Projekt mit Leuchtturmcharakter“, lautete das Fazit unseres Ministerpräsidenten am Ende seines heutigen Besuchs an der TMS.

MUNOL, das Model United Nations of Lübeck, die englischsprachige Simulation der Vereinten Nationen, stand dabei im Fokus.

Am 12. Juni war unsere Schule mit einem Sonderpreis für dieses zukunftsweisende Projekt der Demokratiebildung im Rahmen des Wettbewerbs Schule des Jahres Schleswig-Holstein 2020 ausgezeichnet worden. Heute verschaffte sich unser Ministerpräsident selbst einen Eindruck von dem herausragenden Engagement unserer Schülerinnen und Schüler. MUNOL ist nämlich eine von Schüler:innen initiierte und organisierte Veranstaltung, an der etwa 300 Delegierte aus ca. 15 Nationen teilnehmen, und das seit 1997.

Aufmerksam folgte unser Gast den Erläuterungen von Lasse und Lene aus dem diesjährigen Organisationsteam.

Die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen für die MUNOL-Woche beginnen bereits ein Jahr im Voraus. Ein Thema muss gefunden, Positionen wie die des Generalsekretärs und der Komitee-Leitungen besetzt, Einladungen verschickt, die Unterbringung der auswärtigen Delegationen organisiert, Räume angemietet und das Catering geplant werden. Dabei bewegt der Finanzmanager mehrere tausend Euro, die z.T. bei Stiftungen eingeworben werden – eine große Verantwortung.

Begleitet wurde Daniel Günther von Dr. Gesa Ramm, der Direktorin des IQSH, Ulf Daude, dem Verantwortlichen für den Bereich Bildung in der Staatskanzlei, Oliver Claussen vom Bildungsministerium und dem Schulpreis- Jurymitglied Wulf Wersig.

Mit den wichtigsten Informationen zum Projekt versehen, verfolgten unsere Gäste dann eine MUNOL-Debatte mit Teilnehmern aus unserer Schule. Das Thema lautete „Different Identities – Dividing or Uniting?“

Der Ministerpräsident zeigte sich beeindruckt von der Debattenkultur, die den strengen Regeln des Originals folgt, den Sprachkenntnissen und rhetorischen Fähigkeiten unserer Schüler:innen, die als Vertreter unterschiedlicher Mitgliedsstaaten Resolutionen formulierten und debattierten.

Auch mit anderen Projekten der Demokratiebildung machte sich unser Ministerpräsident vertraut. Er nahm sich Zeit, um mit Pia und Eli über ihr Engagement in der Europa-AG als Juniorbotschafter des Europäischen Parlaments zu sprechen. Von Janne und Leonie ließ er sich über ihre Erfahrungen in den beiden Erasmus+Schulpartnerschaften berichten. Und mit Isa und Michel sprach er über Ziele und Ergebnisse des deutsch-dänischen Interreg-Programms. Die TMS begeht ihr 20-jähriges Jubiläum als Europaschule in diesem Jahr, das coronabedingt leider nicht mit einer Europa-Projektwoche gefeiert werden kann.

Darüber hinaus kam Daniel Günther mit Jule und Janne vom Amnesty International-Team ins Gespräch. Er informierte sich bei Fabian und Elija über das Wahlprojekt, bei dem die Jugendlichen die Bürger:innen nach der Stimmabgabe vor den Wahllokalen befragen und eigene Hochrechnungen erstellen. Nele und Kim präsentierten dem Ministerpräsidenten die Fairtrade-Aktivitäten an unserer Schule, u.a. ein selbst entwickeltes Spiel zu fair gehandelten Rosen.

„Welche Verantwortung trägt die CDU für den Aufstieg der AfD? Schließlich stellte sie in den Jahren ihres größten Zulaufs die Kanzlerin?“ Mit dieser provozierenden Frage fühlte Carlo dem Ministerpräsidenten in einer Fragerunde auf den Zahn. Das MUNOL-Thema „Vielfalt der Identitäten – Spalten oder einen sie unsere Gesellschaft?“ hatten einige Schüler:innen auf Deutschland angewandt und Fragen zu drei Bereichen erarbeitet:

  1. Politischer Pluralismus in Zeiten von Polarisierung und Populismus – Wie steht es um Meinungsfreiheit, Meinungsvielfalt und den politischen Dialog?
  2. Gerechtigkeit im deutschen Wirtschaftssystem – Chancengleichheit vs. Ergebnisgleichheit – Was ist eine gerechte Wirtschaft?
  3. Die Rolle des Individuums für die deutsche Gesellschaft – Anpassung vs. Selbstverwirklichung – Was bedeutet für uns Gemeinschaft?

Daniel Günther hatte sichtlich Spaß, seinen Standpunkt zu erläutern, und ging auf die Fragen genau ein. Er führte u.a. aus, sein Ziel sei, Chancengleichheit im Bildungssystem herzustellen. Allerdings liege es in der Verantwortung des Einzelnen, die eröffneten Chancen auch zu nutzen. Die Mittel des Digitalpaktes wolle er so schnell wie möglich abrufen und im Sinne der Chancengerechtigkeit für die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten für Schüler:innen aus unterschiedlichsten Haushalten einsetzen.

Der Besuch des Ministerpräsidenten endete mit der feierlichen Enthüllung der Plakette für den Sonderpreis im Beisein von Gästen, Lehrkräften und Schüler:innen.

Und dann wurden Fotos geschossen. Schließlich haben wir nicht jeden Tag einen solch bedeutenden Politiker zu Gast.

Stolz und erleichtert strahlten Miriam Petzold und Sabine Hohenfeld, die Lehrkräfte, die seit Jahren die MUNOL-Schüler:innen betreuen. Ihre „Schützlinge“ hatten das Projekt überzeugend präsentiert.

Auch nach dem offiziellen Teil nahm sich Daniel Günther Zeit und scherzte mit den Anwesenden.

An den Fenstern der oberen Stockwerke drückten die Schüler:innen anderer Lerngruppen die Nasen an die Scheibe. Alle wollten einen Blick auf den Ministerpräsidenten erhaschen. Daniel Günther winkte ihnen gut gelaunt zu, bevor er zum nächsten Termin aufbrach.

Fotos: Dorothee Meyer, Jule Binding

Text: Mechthild Piechotta

Der NDR hat im Schleswig-Holstein Magazin über die Veranstaltung berichtet:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Luebecker-Schule-erhaelt-Sonderpreis-fuer-UN-Projekt,shmag75670.html

Die Lübecker Nachrichten veröffentlichten am 3.9. folgenden Beitrag:

https://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/Luebeck-Ministerpraesident-Daniel-Guenther-besucht-Thomas-Mann-Schule

Auch hl-live hat einen ausführlichen Bericht veröffentlicht:

https://www.hl-live.de/text.php?id=140214