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European Values: Erasmus+ Programm Kroatien


Sonntag/Montag, 6/7.2.2022

Im Rahmen des Erasmus+-Projekts „European Values“ haben wir uns am Sonntagmittag mit dem Zug auf den Weg Richtung Süden gemacht, genauer gesagt nach Kroatien, Varazdin. Nach einer Fahrt mit dem Nachtzug nach Zagreb und danach weiter mit dem Bus sind wir am Montagmorgen in der kleinen Stadt Varazdin angekommen. Varazdin liegt im Norden Kroatiens, am Fluss Drau. Nach unserer Ankunft gab es eine schöne, aber auch schnelle Begrüßung, bei der wir unseren Gastfamilien vorgestellt wurden. Für diesen restlichen Tag war kein weiteres Programm vorgesehen, denn die anderen am Projekt teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus Dänemark und Spanien erreichten erst im Laufe des Tages den Ort unseres Treffens. Nun trennten sich also unsere Wege. Nachdem wir alle gut in den Gastfamilien angekommen sind, wurde die Freizeit ganz unterschiedlich genutzt. Während einige Varazdin bereits erkundeten, spielten andere mit ihrer Gastfamilie Spiele oder trafen sich mit Freunden der Gastgeberinnen und Gastgeber sowie mit den spanischen Erasmus+-Teilnehmern. Am Abend dieses Tages sind alle Beteiligten recht müde ins Bett gegangen. 

Dienstag 8.02.2022

Am nächsten Tag trafen wir uns um 8:00 Uhr in der kroatischen Partnerschule, dem zweiten Gymnasium Varazdin. Das bedeutete für ein paar Schüler früh aufzustehen, da einige Gastfamilien in der ländlichen Region um Varazdin wohnen und wir einen weiten Weg in die Stadt hatten. In der Schule angekommen machten wir zuerst einige Aufgaben mit unseren Gastgebern, um Gemeinsamkeiten zu finden und uns generell noch ein bisschen besser kennenzulernen. Daraufhin begannen wir mit einem Workshop zum Thema des Projektes „Demokratische Partizipation“, welchen wir am Donnerstag fortführten.

Um 11:00 Uhr holte uns dann eine Stadtführerin von der Schule ab. Zuerst besuchten wir den Friedhof von Varazdin, welcher als einer der schönsten Friedhöfe Europas gilt. Dieser wurde nämlich am Anfang des 20. Jahrhunderts von Hermann Haller zu einem Park umgebaut, in dem Hecken und Büsche große Teile der Grabsteine verdecken. Dadurch wird ein angenehmeres Gefühl beim Besuchen der Grabstätte geschaffen. Wir liefen weiter durch die Stadt, an farbenfrohen Kirchen und Theatern im Barock-Stil vorbei, bis wir das Zentrum der kleinen Stadt, den Rathausplatz, erreichten. Zum Ende der Tour besuchten wir noch die Burg Varazdin und hatten daraufhin Freizeit mit unseren Gastgebern.

Mittwoch, 09.02.2022

Am Mittwoch stand die Besichtigung der Hauptstadt Kroatiens an.  Morgens um acht Uhr ging es los mit dem Bus Richtung Zagreb. Dort begrüßte uns nicht nur ein sehr netter Stadtführer, sondern auch die Sonne Kroatiens. 

Wir fuhren mit dem Bus erst durch den neueren Teil der Stadt und dann durch den älteren, an vielen alten und historischen Gebäuden vorbei in das Zentrum Zagrebs.  Im Jahr 2020 erschütterte ein Erdbeben die Stadt, weshalb viele Gebäude erneuert oder repariert werden müssen. Unsere Tour zu Fuß durch die Stadt startete auf dem Markt. Dort werden jeden Tag die Stände aufgebaut und frisches Obst und Gemüse verkauft.

Weiter ging es in die Oberstadt in Richtung Parlament. Beim Parlament angekommen, bestaunten wir zuerst die Markuskirche mit ihren farbig glasierten Dachziegeln. Vor dem Parlament empfing uns eine Abgeordnete und erzählte der Gruppe von ihrer Arbeit im Parlament.  Es folgten weitere Treppen… doch wir wurden mit einem fantastischen Ausblick auf die Kathedrale belohnt. Die Kirchtürme der Kathedrale sind die höchsten in Kroatien.  Nach der sehr interessanten Tour hatten wir zwei Stunden Freizeit. Die nutzten wir, um bei einer Tasse Cappuccino die frühlingshaften Temperaturen zu genießen.  

Am Nachmittag sind wir mit dem Bus nach Krapina gefahren.  Krapina ist ein etwa 130.000 Jahre alter archäologische Fundplatz, an dem 1895 zahlreiche Knochen und Artefakte von Neandertalern entdeckt wurden. Während der Führung durch das Museum haben wir viel über die Evolution, die Entstehung der Welt und des Menschen erfahren.  Auch diese Tour durch das Museum hat uns sehr bereichert und nach einem langen Tag sind wir mit dem Bus wieder nach Varaždin zurückgefahren.

Donnerstag, 10.02.2022

Donnerstag war der letzte Tag des Austauschs, an dem alle Teilnehmer als Gruppe zusammen waren und er war ganz dem Thema „demokratische Partizipation“ gewidmet. Treffpunkt war um 8.30 Uhr vor der Schule, etwas später als üblich, nun waren alle etwas ausgeschlafener. Anschließend liefen wir alle gemeinsam Richtung Altstadt zum Regionalparlament. Dort wurden wir vom Bildungsminister und dem stellvertretendem Ministerpräsidenten im Innenhof empfangen. Diese gaben uns gemeinsam mit der Direktorin des Gymnasiums einen kurzen Einblick in die Prozesse, welche im Parlament ablaufen. Sie schlossen mit einen Appell, uns demokratisch in unseren Heimatstädten zu engagieren.

Gleich im Anschluss gingen wir ins Rathaus und wurden dort von einem Mitarbeiter begrüßt, welcher uns durch das Rathaus und seine verschiedenen Räume führte. Im Eingang gab es einen animierten Film über die Geschichte Varazdins und traditionelle Festivals, wie das „Spancirfest“, bei welchem bis zu 300.000 Menschen auf den Straßen Varazdins sind – sehr viel für eine Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern. Im Ratssaal haben wir die Ergebnisse unserer Workshops vom Dienstag vorgestellt. Dafür kamen wir an das Rednerpult und erklärten etwas über Demokratie auf schulischer, lokaler und nationaler Ebene. Wir fanden viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. So existiert z.B. nur in Lübeck ein Stadtschülerparlament. Bei der Abschlusszeremonie, die am Nachmittag in der Schule stattfand, erhielten alle Teilnehmer Zertifikate. Mit spanischen und deutsche Süßigkeiten endete das Programm.

Freitag, der 11.2.2022

Leider war schon der letzte Tag angebrochen und die fünf Tage waren wieder einmal viel zu schnell um. Zunächst haben wir es uns zum Abschluss noch in einem Café gemütlich gemacht und uns dann um 12 Uhr mit allen am vereinbarten Treffpunkt zur Abreise versammelt. Über die Tage sind sehr gute Freundschaften entstanden, wodurch der Abschied nicht leicht fiel. Mit dem Bus sind wir zusammen mit den dänischen Austauschschülern bis zum Bahnhof in Zagreb gefahren. Dort haben sich auch unsere Wege getrennt und wir hatten bis zur Abfahrt des Nachtzuges am Abend Freizeit in Zagreb bei glücklicherweise sehr schönem Wetter. Wir haben die Fahrt als sehr schön und erlebnisreich wahrgenommen. Neben dem Kennenlernen der schönen Städte Varaždin und Zagreb haben wir zudem sehr viel über die kroatischen Traditionen sowie die politischen Probleme erfahren. Uns wird dieses Erlebnis noch lange in Erinnerung bleiben und die wertvollen Kontakte werden sicher noch lange bestehen bleiben. Wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit und hoffen, es werden noch viele weitere Erasmus+-Projekte durchgeführt werden können.

Text: Janne, Hannah, Charlotte, Emiliano und Niclas

Fotos: Miriam Petzold