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Zwei Länder, sechs Tage, viel Spaß und neue Freundschaften


 Cześć – auf Deutsch „Hallo“: Selbst das einfachste polnische Wort zur Begrüßung scheint unaussprechlich. Und doch haben die Schülerinnen und Schüler der Q1a, nicht nur dieses Wort lernen können, sondern viele Eindrücke aus der gemeinsamen Arbeit und dem Zusammensein mit polnischen Schüler:innen gewinnen können. Wir danken dem Deutsch-Polnischen-Jugendwerk für die Förderung.

Es folgt ein Bericht von Isabell, Viktoria, Lilly, Sibba und Caspar über diesen Austausch:

Wir hatten vom 18.06.22 bis 23.06.22 Besuch aus dem Warschauer Julius- Słowacki-Gymnasium. In den sechs Tagen sah das Programm nicht nur Sightseeing vor. In einem Planspiel sollten die deutschen und polnischen Schüler:innen in die Rolle von Minister:innen schlüpfen und Länderinteressen innerhalb der EU vertreten. Thema war der „Green Deal“ der Europäischen Union und im Verlauf der Woche wurde über einen fiktiven Beschluss des EU-Parlaments diskutiert. Die Materialien für das Planspiel haben die deutschen und polnischen Schüler:innen zuvor gemeinsam in einem Online-Projekt erstellt. Entstanden daraus ist eine Internetseite, die über die gesamte Woche hinweg die Grundlage für unsere Arbeit war.

Samstag: Anreise und Kennenlernen

Am Samstagnachmittag kamen die Polen nach einer elfstündigen Fahrt an der Thomas-Mann-Schule an. Wir empfingen die Schüler:innen und starteten gleich ins Programm mit Kennlern- und Kooperationsspielen.

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Um circa 19.30 ging es für alle zu Ihren Gastfamilien nach Hause und damit war dann schon das Ende des offiziellen Programms für Samstag erreicht. Allerdings leben Austauschprojekte auch von außerschulischen Aktivitäten und deswegen planten wir auch schon für den Samstag eine Abendaktivität. Nachdem alle Gastschüler:innen ihre Unterkünfte kennengelernt und sich gestärkt hatten, trafen wir uns alle bei einem Mitschüler zuhause und genossen unseren ersten gemeinsamen Abend.

Sonntag: Planspiel und Stadtbesichtigung

Am Sonntag ging es nun los mit unserem Planspiel. Die Rollen wurden zugewiesen, die Ländervertreter informierten sich über ihre Positionen, die Präsidentschaft nahm ihre Arbeit auf und führte uns durch die Sitzung. So konnten die Pressevertreter, die ebenfalls von Schüler:innen gespielt wurden, ihre Arbeit aufnehmen.

Für den Nachmittag hatten die Lübecker Schülerinnen und Schüler eigentlich den Auftrag, ihren Gästen Lübeck zu zeigen. Viele Gruppen haben sich dann aber doch dazu entschlossen, die Kieler Woche zu besuchen.

Montag: Planspiel und Travemünde

Am Montag trafen wir uns um 8:00 Uhr in der Schule, um bei unserem Planspiel voranzukommen. In den drei Stunden, die wir in unserer Schule verbrachten, haben wir über den Gesetzesentwurf gesprochen. Dass es an dem Tag zu Diskussionen zwischen den Ländern kam, ist natürlich unvermeidbar und notwendig, da jedes Land verschiedene Interessen und Ansichten vertreten musste. Über einige Änderungen oder Vorschläge konnten wir an dem Tag schon ordentlich diskutieren, jedoch haben wir nicht alle durchgehen können, da die Zeit rannte. Doch wir freuten uns schon sehr auf die nächste Sitzung, in der wir weiterarbeiten konnten. 

Nach der Sitzung radelten einige der Schüler im strömenden Regen zum Hauptbahnhof. Die anderen Schüler fuhren mit dem Bus, wo wir uns alle gemeinsam auf den Weg zum Zug nach Travemünde machten. Trotz des Regens waren wir alle bei bester Laune, da wir uns auf das Essen und die Führung in Travemünde freuten. 

Wir aßen köstliche Kartoffeln und Gemüse und konnten dabei mit unseren Freunden und unseren Austauschschülern plaudern. 

Nach dem Essen machten wir uns voller Energie auf direktem Wege zu dem Dreimastsegler Passat, da dort eine Führung auf dem Programm stand, bei der wir teilnehmen durften. Nach der Führung waren wir alle ein Stück klüger und konnten mit unserem Wissen prahlen. Jedoch fing es dann leider wieder an zu regnen und wir entschieden uns gegen das geplante gemeinsame Picknick und das gemeinsame Beachvolleyball-Spiel.

Am Abend trafen sich einige Schüler auch noch zu einem gemeinsamen Grillabend, um den wunderschönen Tag ausklingen zu lassen und das geplante Volleyball-Spiel im Garten nachholen zu können.

Dienstag: Hamburg

Der Tagesausflug am Dienstag brachte uns in die norddeutsche Hafenstadt Hamburg. Der erste Halt „Hamburg Baumwall“ liegt im Stadtteil „Hamburg-Neustadt“. Dort startet unsere Stadtführung durch die Speicherstadt und HafenCity Hamburgs mit dem Titel: „Hansestadt Hamburg früher und heute“. Die Tour beinhaltete unter anderem eine Besichtigung der Elbphilharmonie sowie weitere sehenswerte Attraktionen.

Nach der 2-stündigen Führung begaben wir uns mit der U-Bahn zum Rathausmarkt der Stadt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen verbrachten wir in deutsch-polnischen Kleingruppen die Zeit damit, die Stadt eigenständig zu erkunden, einzukaufen und uns das eine oder andere Eis zu genehmigen.

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Wieder in Lübeck angekommen, trennte sich die Gruppe, um sich dann abends bei einem der Lübecker Austauschteilnehmer zu treffen. Der Tag endet mit einem Lagerfeuer, Musik, Gelächter und englischen Gesprächen.

Mittwoch: Planspiel im Hansemuseum und Rathausbesichtigung

Der fünfte Tag unseres Austausches begann im Europäischen Hansemuseum. Bei der Führung lernten wir viel Neues über die Hanse und über die Geschichte Lübecks. Nach der Führung und einer kurzen Pause ging es zügig zurück an die Arbeit. In den Räumlichkeiten des Hansemuseums führten wir unser Planspiel weiter. Dieser Tag war der wichtigste unseres Planspiels, denn eine Entscheidung musste getroffen werden. Wird der Gesetzesentwurf eine Mehrheit finden oder nicht? Unser Plenum haben wir jedoch nach 1,5 Stunden pausiert.

Im Rathaus wurden wir von Stadtpräsident Puschaddel empfangen. Nach einigen Worten des Stadtpräsidenten an uns und unsere Gäste erhielten wir eine Besichtigung des Lübecker Rathauses. Für die Schülerinnen und Schüler aus Polen gab es diese Besichtigung sogar auf Polnisch.

Danach erhielten wir einige Stunden Freizeit, in welcher viele ihre Zeit in der Innenstadt verbrachten. Am Abend trafen wir uns erneut in der Thomas-Mann-Schule, um unser Planspiel zu beenden. Die letzten hitzigen Debatten wurden geführt, bevor es zur abschließenden Abstimmung kam. Eine große Mehrheit hat für unseren Gesetzesentwurf gestimmt. An unserem letzten gemeinsamen Abend haben wir in der Schule gegrillt. Die gute Stimmung beim Grillen hat viele dazu verleitet, sich nach dem Ende des Programms im Drägerpark zu treffen und den letzten Abend schön ausklingen zu lassen.

Donnerstag: Auswertung und Abschied

Am letzten Tag haben wir uns alle morgens in der Schule getroffen, um nochmal gemeinsam über die vergangenen Tage zu sprechen. Jeder konnte sagen, was er selbst, nicht mehr in der Rolle der Minister, von unserem Gesetzesentwurf hält. Bei dieser Umfrage konnte man sehen, dass sich die Meinungen dann doch unterschieden. Bei der Diskussion, aus der Sicht der Länder, haben fast alle für den Gesetzesentwurf gestimmt. Nun aber waren deutlich mehr Schüler gegen den Gesetzesentwurf.

Im Anschluss daran, haben wir das Planspiel als Ganzes ausgewertet. Auch wenn es hier und da ein wenig Unzufriedenheit gab, haben die meisten das Planspiel genossen und hatten Spaß daran. Man konnte sehr viel über die einzelnen Länder lernen, seine Diskussionsfähigkeiten ausbauen oder einfach nur sein Englisch verbessern. Auch das Feedback zur gesamten Woche und den anderen Aktivitäten fiel ähnlich gut aus. Ein paar Sachen waren zwar beliebter als andere und es hätte etwas spannender sein können, aber im Großen und Ganzen hat es den meisten gefallen. Auch wenn die Woche also ein bisschen stressig war und in einigen Augenblicken etwas langweilig, hatten eigentlich alle Spaß an diesem Austausch und haben die Zeit sehr genossen.

Nachdem wir dann also ausführlich über die Woche gesprochen hatten, mussten die polnischen Schüler los. Sie holten ihre Sachen und wir begleiteten sie nach draußen, wo wir uns dann alle voneinander verabschiedet haben.

So ging eine ereignisreiche Woche zu Ende. Wir freuen uns über die gemeinsamen Erlebnisse und Bekanntschaften und freuen uns auf den Gegenbesuch in Warschau im nächsten Schuljahr.