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Tage in Amsterdam – Tage der Kunst und des Erlebens


Viel zu spät in diesem Jahr – dennoch mit 2018 abschließend und hinsichtlich des nahenden Abiturs – kommt hier unser Bericht zur Kursfahrt nach Amsterdam.

Wir, die Schüler des Kunstprofils Q2f, haben Sonntag, den 23. September spät des Nachts unsere Koffer gepackt und uns Montagmorgen übermüdet, mit teils schwerem Gepäck bepackt, am Lübecker Bahnhof versammelt.

Alle da? Abgehakt.

Eine nicht-rucklerfreie Zugfahrt später erreichten unsere begleitenden Lehrer (Herr Bruweleit & Frau Pichura) gemeinsam mit ihren viel zu lauten Schülern, die während der Zugfahrt die Musik aufgedreht und eine kleine, spontane Waggonparty geschmissen hatten, das Ziel der Reise: Amsterdam. Die im Mittagslicht leuchtende, die durch stündlich ab- sowie zunehmende  Menschenmengen pulsierende Stadt empfing uns sogleich mit ihrem gewaltigen, historischen Charme.

Lübecker, sollte man meinen, wären eine Vielzahl an historischen Gebäuden gewöhnt und würden mehr mit Langweile als Faszination auf die  vom Kriege verschonten, jahrhundertealten Fassaden reagieren.

Doch nein – der Langweile versperrte die Weite, die Gewaltigkeit den Weg und schenkte so der Faszination ihren Atem. Während wir Lübecker Historie im Kleinen kennen, leben die Amsterdamer mit sperrangelweit geöffneten Toren, die der Welt offen stehen. Und so ist die Fläche der uns gewohnt groß scheinenden Altstadt dort nur ein winziger Fleck inmitten weiter Straßenzüge.

Untergebracht waren wir ca. 20 Minuten vom Stadtkern entfernt auf einem von türkisblauem Nass umgebenen Campingplatz mit dem Namen „Zeeburg“. Richtige Hütten aus Holz mit gelber, blauer, oranger Farbe hatten wir dort, in die jeweils 4-6 Schüler passten.

Anfängliche Skepsis, bezogen auf die vom Kern der Stadt ausgelagerte Unterkunft, schwand schlagartig bei Ankunft: Modernes Dusch- und Toilettengebäude mit Heizung, heißem Wasser und Musik, eine landschaftlich atemberaubende Lage der Hütten inmitten der Natur und Stadt zugleich – sowie einem gemütlich eingerichteten Restaurant, in dem wir immer gegen 8 Uhr unser Frühstück einnahmen.

Geprägt waren die Tage in Amsterdam von Kunst und historischem Erleben. Frau Pichura und Herr Bruweleit besuchten mit uns innerhalb dieser wenigen Tage drei unglaubliche Kunstmuseen (Rembrandthaus, Van Gogh Museum,Reijksmuseum), durch die wir Exponate einiger im Unterricht behandelter Künstler mit ihren speziell zugeschnittenen Stilen plötzlich nicht mehr nur von Bildern her kannten, sondern in echt real erlebten, sie umkreisen – ja gar fast berühren – konnten.

Neben künstlerischem Erfahren wurden wir Zeugen der Gräueltaten unserer großelterlichen Generation, indem wir das „Anne Frank Haus“ besichtigten. Kein schöner – mehr ein wichtig schmerzlicher Besuch – der mahnt, solch’ Zeiten nicht wiederkehren zu lassen.

Ja, die Tage in Amsterdam haben uns – einer Gruppe 17-19 jähriger angehender Abiturienten, die unterschiedlicher in ihrem jeweiligen Stil, Geschmack, Verhalten nicht sein könnten – neuen Auftrieb, erfrischende Denkweisen und perspektivische Weiten geschenkt.

Eine Kursfahrt mit viel Programm auf dem Papier – der Vorgeschmack auf die baldige Weite des Lebens im Herzen.

Tage in Amsterdam, erlebt von uns.

– Es grüßt die Q2f, Hannes R.

Text und Fotos: Hannes R.