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Kunst-Törn in der dänischen Südsee mit der „Swaensborgh“


Beim Klabautermann, das war eine Woche kann ich euch sagen! Hier ist die ganze Woche eine Schultruppe auf dem Schiff rumgelaufen, da hat der Maat eine Menge zu tun gehabt. Als man mir erzählte, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Dienste auf dem Schiff selbst organisieren, sich um die Verpflegung und das Kochen kümmern und dazu noch schnelle Lerner sind, war ich am Anfang etwas skeptisch. Aber mein Maat hat der Crew ein richtig gutes Zeugnis ausgestellt. Das habe ich selten gehört. Ich bin nur froh, dass mein Schiff wieder auf Hochglanz poliert ist, die Dienste alle gut organisiert und durchgeführt wurden und alle wieder heil an Land angekommen sind. Jetzt sitze ich hier in meinem alten Fahrerhaus und schreibe in mein Logbuch und…Moment…was steht denn hier???

Sonntag, d. 9.7.2023

Am Sonntag war es endlich so weit: 30 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen E und Q1 sowie Herr Bruweleit und Herr Keuchel trafen sich am Bahnhof und machten sich auf den Weg nach Kiel. Die Planungen für die Fahrt liefen schon seit über einem Jahr und die Vorfreude begann bei uns spätestens mit dem Planungstreffen ein paar Wochen vor dem eigentlichen Start. Der Plan war, eine Kunstfahrt zu gestalten, die zusätzlich durch sportliche Abwechslung und Teamstärkung geprägt sein sollte.

In Kiel angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Schiff. Dort haben wir als Erstes die Kajüten bezogen, die Schiffsdienste veingeteilt, das Schiff erkundet und eine kurze Vorstellung und Einführung vom Kapitän, seiner Frau, die uns in den nächsten Tagen an Bord koordinieren wird, und ihrem Assistenten, der mit uns die ersten Tage an Bord verbringen wird, bekommen. Danach hatten wir noch etwas Zeit, uns an Land zu bewegen, da wir die erste Nacht im Hafen verbrachten.

Montag. d. 10.7. 2023 

Nach einem kurzen Scherz von Herrn Bruweleit, dass das Essen nicht geliefert werden könne, da sich die Lieferung verzögere, gab es keine Zwischenfälle mehr und wir konnten endlich losfahren. Ida, die Frau des Kapitäns, erklärte uns, wie man die Segel setzt, und dann ging es bei bestem Wetter endlich los.

Zum Frühstück hatten wir noch Proviant vom Vortag, so dass das Mittagessen unsere erste gemeinsame Mahlzeit war. Am Abend liefen wir in den ersten Hafen, Bagenkop, ein und gingen direkt baden, später konnten wir noch den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand genießen.

Dienstag, d. 11.7.2023

Dienstag standen wir alle früh auf, um vor dem Frühstück unsere Vorräte im Hafensupermarkt aufzufüllen, dieser war schneller leer als gedacht, vor allem die Snacks. Als wir am Dienstagmorgen in Richtung Søby aufbrachen, verschlechterte sich das Wetter und wir waren froh, dass der nächste Hafen nicht weit entfernt war. So hatten wir genug Zeit, um an unseren Kunstprojekten zu arbeiten. Leider konnten wir wegen eines Feuers im Hafen nicht in Søby anlegen und segelten weiter. So legten wir etwas später in Lyø an, einer kleinen, naturbelassenen Insel in der dänischen Südsee.

Mittwoch, d. 12.7.2023

Am Mittwoch setzten wir die Segel in Richtung Sønderborg. Durch die Routine, die wir mittlerweile sowohl beim Segelsetzen als auch beim Küchen- und Putzdienst hatten, hatten wir mehr Freizeit und konnten uns die Zeit mit vielen interessanten Gesprächen, Zeichnen, Lesen und Spielen wie Schach, UNO und Monopoly vertreiben.

Am späten Nachmittag liefen wir in den Hafen von Sønderborg ein, wo wir uns nach dem gemeinsamen Abendessen in Gruppen umsahen und, wie uns der Kapitän versprochen hatte, das beste Softeis aller Zeiten probierten.

Donnerstag, d. 13.7.2023

Am Donnerstag hatten wir wieder eine längere Strecke vor uns, die wir aber nicht ganz freiwillig sehr schnell hinter uns brachten. Bei starkem Wind und Regen stellten wir mit 9,2 Knoten einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf. Das Schiff stand schräg und die Wellen brandeten hoch gegen Schiff, dies war für alle ein einmaliges und spannendes Erlebnis.

Dadurch erreichten wir die Kieler Bucht früher als geplant. Da wir diesmal nur wenige hundert Meter vor dem Strand ankerten und auf offener See übernachteten, konnten wir auch vom Schiff aus ins Wasser springen. Das hatte auch eine andere Konsequenz: Nachtdienst. Da wir nicht im Hafen lagen und Wetterumschwünge, aber auch die Möglichkeit, dass sich der Anker lösen könnte, für uns zum Problem werden konnten, wurden wir vom Kapitän angewiesen, in Dreierteams alle zwei Stunden Nachtwache zu halten. Danach verbrachten wir nach einem leckeren Grillen an Deck eine ruhige Nacht auf See.

Freitag, d. 14.7. 2023

Am Freitag waren wir müde vom nächtlichen Wachdienst. Trotzdem halfen alle auf und unter Deck mit, das Schiff in einem sauberen Zustand zu hinterlassen. Wir verabschiedeten uns von der Besatzung, schenkten ihnen noch zwei schöne von Schülern gezeichneten Bilder der „Swaensborg“.

Mit folgendem Gedicht bedankten sich die Schülerinnen und Schüler bei der Crew:

The sails are set, the anchor`s loose

Wild is the wind, we just have to choose.

We went from Kiel to Denmark and back again,

Thanks to the crew, with time to tan.

Playing cards and learning to sail

Above the peaceful home of fish and whale.

After stressful school a brand new start

We want to thank you from the bottom of our heart.

Nach einer kleinen Reflexionsrunde, geleitet von Herrn Keuchel, und einem Seemannslied, angestimmt von Herrn Bruweleit, dass uns die ganze Woche begleitet hatte und von Schülern instrumental begleitet wurde, brachten wir unsere Sachen von Bord.

Nach einem letzten Rundgang durch unsere Lehrer machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und fuhren zurück nach Lübeck. Dort verabschiedeten wir uns nach ein paar abschließenden Worten und starteten erschöpft von dieser aufregenden Reise in die Ferien.

Jooa, das haben sie ganz gut zusammengefasst. Haben wohl doch einiges vom Leben auf dem Schiff mitgenommen. Das wir als Crew auch erschöpft sind und auch gearbeitet haben, hätten sie ruhig mal mit reinschreiben können, das ändern wir gleich mal. Ich bin aber alles in allem echt zufrieden. Hat Spaß gemacht, auch wenn das Essen ein wenig besser hätte kochen können. Ich lege mich jetzt auch mal aufs Klüvernest und lass die Woche mal ausklingen. Die Woche über war es ja ständig besetzt. 

AHOI Ihr Landratten! Bis zum nächsten Mal!

Fotos: Ingo Bruweleit