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Kunst-Segeltörn in die dänische Südsee


Während der letzten Woche vor den Sommerferien haben wir – einige kunstinteressierte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen E und Q1 – die Leinen losgelassen und sind mit der „Catherina“, unserem zweimastigen Traditionssegler, Richtung Norden gesegelt. Da die See teilweise etwas rau war, kommt statt einer Flaschenpost hier ein kleiner Erfahrungsbericht unserer Reise.

Bereits bei einem Vortreffen mit selbst zubereitetem Buffet hatten wir uns kennen gelernt und die ersten Seemannslieder geprobt, die Vorfreude stieg. Endlich sind wir dann von Kiel aus nach Faaborg, Aarösund, Sonderburg und Kappeln gesegelt und konnten dabei viele Gedanken an Land lassen und uns ganz neuen Erfahrungen widmen. Besonders schön war, dass sich viele aus dem Jahrgang noch gar nicht kannten und so klassenübergreifend tolle Kontakte entstanden sind. Die Gruppe hat sich schnell gefunden und alle passten sehr gut zusammen.

Viele haben das Leben auf dem Wasser als ganz neues Lebensgefühl wahrgenommen und das Segeln in Grundzügen gelernt. Alle mussten mit anpacken und merkten, wie interessant all diese Leinen und Schoten sein können und wie wichtig jeder einzelne an Bord war, wenn es darum ging, die riesigen Segel zu hissen und das Leben an Bord zu organisieren.

Das Leben auf See, der Erkundung der Inseln und Hafenstädte, das gemeinsame Singen (auch von Seemannsliedern) mit Gitarre und Akkordeon bei Mondschein und auch viele Berichte des Kapitäns und der Bootsfrau haben uns fasziniert.

Von Flauten bis zu gutem Wind mit Schräglage, wo das Wasser schräg im Kochtopf stand, war alles dabei.

Alle haben sich gut auf Zeichnung, Malerei und Fotografie eingelassen, obwohl es nicht leicht war, bei z. T. starkem Wind und viel Segelaktivitäten, Kochen für 26 Leute usw. Zeit dafür am Stück zu finden. Es war schön zu sehen, dass einige jetzt doch das Zeichnen lernen wollten, obwohl sie bisher eher an anderen Fächern interessiert waren.

Viele wissen jetzt auch, wie man so gut kocht, dass man nach einem Tag an der salzigen Meeresluft richtig satt wird.  

Vom Wind und dem Wetter abhängig zu sein, ist auch eine wertvolle Erfahrung. Im Gegensatz zum Alltag konnten wir nie vorhersagen, wohin wir am nächsten Tag segeln würden, wie lange der Wind halten würde.

Besonders schön waren aber die Übernachtungen an Deck unter sternenklarem Himmel. Nachdem einige mit Taschenlampen in ihren Schlafsäcken noch ein bisschen gelesen und sich gegenseitig Seemannsgarn erzählt hatten, schliefen wir schaukelnd ein und wachten morgens bei Sonnenaufgang wieder auf.

Als die Segel gesetzt waren, war es dann auf einmal ganz ruhig an Bord und wir spürten die Kraft des Windes, solch ein großes Schiff in Bewegung zu setzen.

Unser gemeinsamer Segeltörn war eine gute Mischung aus Gemeinschaft, Segeln, Kochen, Kunst und Erkundungen. Hier wurden ästhetische, kulturelle und gemeinschaftliche Erfahrungen gemacht, an die wir uns lange zurückerinnern werden.

Ich danke euch für die schöne gemeinsame Zeit und freue mich auf den Segeltörn im nächsten Jahr, wenn der Wind uns vom holländischen Harlingen aus in die Nordsee treibt.

Euch allen Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Text und Fotos: Ingo Bruweleit