Festakt zum Europatag mit Ministerpräsident Daniel Günther im Rathaus
Eine Gruppe von zwölf Juniorbotschafter/innen des Europäischen Parlaments an der TMS durfte am Festakt zum Europatag am 9.Mai mit Ministerpräsident Daniel Günther im Audienzsaal des Rathauses teilnehmen. Die Europa Union Schleswig-Holstein hatte Vertreter der Lübecker Europaschulen zu der Veranstaltung eingeladen, mit der an die Unterzeichnung der Verträge zur Montanunion, die Keimzelle der heutigen EU, erinnert wird.
Jan Lindenau, frisch im Amt als Lübecker Bürgermeister, hob in seiner Ansprache Parallelen zwischen der Hanse und der Europäischen Union hervor. Den Festvortrag hielt Ministerpräsident Daniel Günther, der die Errungenschaften der EU aufzeigte und dafür warb, diese nicht als Selbstverständlichkeiten zu begreifen. Er selbst erinnere sich noch an die Zeit vor dem Schengener Abkommen, als man bei Urlaubsreisen nach Österreich zwei Stunden an der Grenze auf die Abfertigung habe warten müssen. Zugleich nannte er aber auch Baustellen und Probleme der EU, wie die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa und den Brexit. Wenn man die Ausbreitung rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen verhindern wolle, müssten nationale Egoismen überwunden werden. Nur wenn die EU handlungsfähig und effizient sei, ließen sich Kritiker überzeugen.
Für die TMS diskutierte Maurice als einer von fünf Vertretern der Lübecker Europaschulen anschließend mit Ministerpräsident Daniel Günther über die Zukunft der Europäischen Union. In seinem Eingangsstatement hob Maurice die über 70-jährige Friedenszeit, die die Mitgliedsstaaten der EU zu verdanken haben, hervor. Als Problem bezeichnete er aber die Uneinigkeit in wichtigen politischen Fragen, wie dem Thema Migration, und kritisierte, dass die von der Finanzkrise geschwächten Mitgliedsstaaten Griechenland und Italien zu wenig Unterstützung durch die anderen Staaten erhielten.
Einig waren er und die Vertreter der übrigen Lübecker Europaschulen mit Ministerpräsident Daniel Günther, dass die EU durch eine größere Geschlossenheit ihren Einfluss in der Welt verstärken sollte, damit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Frieden auch in anderen Regionen verwirklicht werden können.
Zum Abschluss stellten die Teilnehmer der Podiumsdiskussion noch Überlegungen an, wie angesichts der sehr geringen Wahlbeteiligung z.B. bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag, insbesondere junge Menschen für Politik und Europa begeistert werden können. Am Engagement in ihren Schulen liege es nicht, beteuerten die Schülervertreter. Alle nannten Beispiele für ein beeindruckendes politisches Engagement in und außerhalb des Unterrichts, für die TMS das Wahlprojekt, Munol, und das Programm Botschafterschule des Europäischen Parlaments. Dieses Engagement gelte es zu erhalten und auszuweiten, auch eine Funktion, die Europaschulen übernehmen könnten, lautete das Fazit der Runde.
Text: Mechthild Piechotta
Fotos: Harald Denckmann, Fynn Salamon