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Die Fabel als europäische Literaturgattung


Mit Fabeln von Aesop, Phaedrus, La Fontaine, Martin Luther, G.E. Lessing und Wilhelm Busch beschäftigt sich die Klasse 6b im Deutschunterricht. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler auch etwas über das immaterielle europäische Kulturerbe, denn diese Textgattung diente und dient seit der Antike in unterschiedlichen Gesellschaften und Ländern dazu, Kritik an den Mächtigen zu üben und ihre Schwächen zu entlarven. Mit Hilfe der Geschichten, in denen Tiere menschliche Eigenschaften verkörpern, lässt sich die Gesellschaftskritik gefahrlos äußern. Aus den Geschichten muss der Leser oft selbst eine Lehre ziehen. Manchmal wird sie aber schon vom Autor präsentiert, wie im hier angeführten Beispiel, der Aesop zugeschriebenen Fabel von den Drei Stieren und dem Löwen, die die Schülerinnen und Schüler als Bildergeschichte mit wörtlicher Rede ausgestaltet haben. Hier die Beispiele von Feli und Charlotte:

Drei Stiere und der Löwe

Drei Stiere schlossen miteinander ein Bündnis, jede Gefahr auf der Weide mit vereinten Kräften abzuwehren; so vereinigt, trotzten sie sogar dem Löwen, dass dieser sich nicht an sie wagte.

Als ihn eines Tages der Hunger arg plagte, stiftete er Uneinigkeit unter ihnen.

Sie trennten sich, und nach nicht acht Tagen hatte er alle drei, jeden einzeln, angegriffen und verzehrt.

Eintracht gibt Stärke und Sicherheit, Zwietracht bringt Schwäche und Verderben.

Als Nächstes werden die Schülerinnen und Schüler zu einer Grafik A. Paul Webers eine eigene Fabel verfassen. Außerdem ist geplant, weitere Fabeln als Schattentheater aufzuführen.

Text: Mechthild Piechotta

Fotos: Charlotte und Feli, Klasse 6b