„I saltets och sillens spår“ – Schwedenaustausch 2024
Anfang Dezember war es endlich so weit, Montag Abend kamen die schwedischen Austauschschüler:innen der 10b mit einem Filxbus in der Lübecker Innenstadt an. Von dort aus holte jede/r seinen/ihren Partner ab und brachte ihn/sie zu sich nach Hause, für ein erstes gemeinsames Abendessen mit der Familie. Es war sehr spannend und interessant sich auszutauschen über verschiedenste Themen, wie zum Beispiel das Leben in Schweden oder auch die Schulsysteme dort, die sich, wie es sich bald rausstellte, doch um einiges von denen in Deutschland unterscheiden.
Dienstag morgen trafen sich alle in der Schule, um zusammen zu frühstücken und sich untereinander kennenzulernen, natürlich alles auf Englisch. Die Schweden hatten allerdings noch eine Überraschung für uns: Lucia, das ist eine schwedische Weihnachtstradition, wofür sie verkleidet und mit Handy-Taschenlampen leuchtend in einer Schlange durch den Raum gelaufen sind und dabei das Lied „Sankta Lucia“ gesungen haben. Bei dem Ritual zuzugucken, war für uns ziemlich lustig, vor allem weil sich die Schweden selbst dabei auch nicht ernst genommen haben und viel lachten. Danach hielt Herr Rother noch eine Ansprache und das Frühstücksbüffet wurde von Frau Simon und Herrn Bruweleit, die das Austauschprogramm organisiert haben, eröffnet.
Gestärkt versammelten wir uns kurz vor 10 am Bahnhof, um den nächsten Zug nach Hamburg zu nehmen, dort hatten wir noch etwas Zeit, bevor es weiterging und wir nutzen sie, um den Hamburger Weihnachtsmarkt zu erkunden.


Nach einer weiteren Bahnfahrt, einer Fährfahrt und einer Busfahrt kamen wir endlich bei unserem Zielort an: Airbus. Dort mussten wir nochmal warten, bis dann unser Rundgang anfing. Für diesen wurden wir in vier Gruppen eingeteilt und bekamen Audio-Guides, mit welchen wir unseren Guide besser hören konnten. Ein Reisebus fuhr uns von Halle zu Halle, bei denen wir etwas über den Bau von Flugzeugen, Abläufe etc. lernten. Unsere Museumsführerin war sehr gesprächig, sodass wir viel über Airbus lernen konnten.
Gegen 21 Uhr kamen wir erschöpft zu Hause an und aßen noch zusammen zu Abend, bevor wir müde ins Bett fielen.
Am nächsten Tag trafen wir uns etwas später als sonst, um 9 Uhr, im Cafe Bar Celona, wo wir zusammen frühstückten. Die Auswahl war riesig und alles schmeckte vorzüglich, gerade die Wassermelonen und Croissants kamen sehr gut an. Von den schwedischen Lehrkräften bekamen wir T-Shirts, bedruckt mit dem Titel unseres Austausches „I saltets och sillens spår“ – zu Deutsch „Auf den Spuren von Salz und Hering“ – geschenkt.
Um 11:30 Uhr wurden wir im Rathaus mit Getränken und reichlich Marzipan empfangen und hörten mehr oder weniger gespannt der Rede zu, die zwei Politiker:innen hielten.


Nach einem Gruppenbild im Rathaus ging es schon weiter zum nächsten Programmpunkt, einer Museumsführung im Willy-Brandt-Haus. Diese war überraschender Weise recht interessant und wir konnten einiges über den berühmten Politiker und auch Lübeck im 20. Jahrhundert mitnehmen.



Bis 15 Uhr hatten wir danach Freizeit in der Altstadt, um Mittag zu essen und über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Dann startete unser nächster und auch nicht letzter Museumsbesuch, nämlich im Hansemuseum zu Lübeck. Dort lernten wir einiges über das weiße Gold der Hanse, auch Salz genannt. Mir hat die Führung und die Ausstellung insgesamt sehr gut gefallen, jeder Raum hatte eine andere Kulisse und alles fühlte sich wie in einem Film an.


Um 18 Uhr, nach einer weiteren Freizeit, fanden wir uns vor einem Billardsport-Casino ein, wo wir gegen alle Erwartungen nicht Glücksspiel betrieben, sondern zusammen Billiard und Dart spielten, uns unterhielten und alkoholfreie Kaltgetränke genossen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und man konnte die schwedischen Austauschschüler:innen nochmal besser kennenlernen. Allerdings haben wir so die Zeit auch schnell vergessen und meine Austauschpartnerin und ich kamen erst nach 22:30 Uhr zu Hause an.
Dementsprechend müde waren wir leider auch am nächsten Morgen, welcher schon der letzte wirkliche Tag des Austausches war, denn wir versammelten uns am Hauptbahnhof, um den Zug nach Lüneburg zu nehmen. Dort erkundeten wir eigenständig die Innenstadt samt Weihnachtsmarkt, bevor der letzte Museumsbesuch stattfand. Vorher wurden wir allerdings noch von einer Stadtführerin herumgeführt und lernten die Stadt und ihre Vergangenheit kennen.






Das Salzmuseum war recht klein, aber besonders sehenswert waren die alten Salztunnel, durch die man laufen konnte, diese führen tief unter der Erde zu alten Salzminen, wo früher Salz abgebaut wurde.
Um ca. 16 Uhr fuhren wir zurück nach Lübeck, für eine Abschlussrunde und Rede der Lehrer:innen und eine gemeinsame Fahrt auf dem Riesenrad. Danach verbrachten wir unsere übrige Freizeit auf dem Weihnachtsmarkt, bevor jeder/jede zurück zu seinen/ihren Familien und Gastfamilien kehrte.
Freitag war der Abreisetag der Schweden, wir brachten sie mit dem Auto oder Bus zum Fährableger in Travemünde, wo sich jeder/jede von seinem/ ihrer Austauschpartner:in verabschiedete.
Insgesamt war der Austausch sehr ereignisreich und aufregend, man hat auch viel über die Unterschiede zwischen dem Leben und dem Schulsystem in Deutschland und dem in Schweden erfahren. Am meisten überraschte mich der Umgang der schwedischen Schüler:innen mit ihren Lehrer:innen. Die Schüler:innen nannten ihre Lehrkräfte beim Vornamen und generell war der Umgang sehr locker. Meine Austauschschülerin verglich es akkurat mit dem Verhältnis zwischen einem selbst und den Eltern eines/einer Freundes/ Freundin.
Wir freuen uns alle sehr auf den Gegenaustausch nach Schweden, der dieses Jahr stattfinden wird, hoffentlich mit besserem Wetter und etwas weniger Programm!
Text: Charlotte B., Klasse 10b

