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Zweiter Platz im Opernwettbewerb für „Hände hoch!“ der Klasse 9b


Die Luft ist rauchgeschwängert, ein Betrunkener kippt Wodka an der Bar, an den Tischen sitzen Karten spielende Veteranen, plant eine Gruppe enteigneter Adliger den Umsturz, wird eine Kriegerwitwe von ihrer Tochter getröstet und lungern Zeitung lesende Dorfbewohner herum.

Zwei Tänzer betreten das Lokal. Das Publikum auf und vor der Bühne klatscht im Takt zu ihrer Darbietung. Ort des Geschehens ist eine russische Kneipe während des Zweiten Weltkriegs. Das ist die Eröffnungsszene der Operninszenierung, die die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b am Dienstag, den 24. April beim Finale des Opernwettbewerbs auf die Bühne brachten.

In einem dreistündigen Workshop im Rahmen der Opernbaustelle hatten sie mit Regisseur Sascha Mink, den Sängern Margit Dürr und Tobias Hagge sowie Pianistin Ninon Gloger eine Operninszenierung zu zwei Arien und zwei Duetten aus der Oper „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven erarbeitet und sich damit für das Finale qualifiziert.

Julian Metzger, der Leiter der Lübecker Taschenoper, und Regisseur Sascha Mink moderierten den Final-Abend. Alle sieben Inszenierungen verschiedener Lübecker Schulen wurden mit Hilfe von Kurzfilmen, die Katharina Spuida erstellt hatte, vorgestellt. Die drei Finalisten führten ihre selbst entwickelten Stücke auf. Dabei waren die selbst geschriebenen Gesangstexte als Übertitel eingeblendet.

Anschließend wurden die verschiedenen Inszenierungen von einer Fachjury bewertet, zuvor jedoch die Meinung des Publikums eingeholt. Mit 0,1 Dezibel lag die Stärke des Applauses für die Inszenierung der Schule an der Wakenitz mit dem Titel „Charmonie“ vor dem Zuspruch für „Hände hoch!“  der Klasse 9b und gab letztlich den Ausschlag für den zweiten Platz der TMS.

Auch wenn der Sieg knapp verfehlt wurde – Grund , stolz zu sein, haben die Schülerinnen und Schüler allemal. Die Jury lobte, den Opern würdigen Plot mit falscher Identität, Liebe, Krieg und Opfertod des Helden, die sprachliche Gestaltung der Libretti sowie die Tatsache, dass alle Schülerinnen und Schüler auf der Bühne in unterschiedlichsten Rollen gemeinsam agiert hatten. Neben einer Urkunde konnten die Klassensprecher Freikarten für „Die Zauberflöte“ am Lübecker Theater in Empfang nehmen.

Originelle Ideen, Spielfreude und ein gutes Miteinander der Schülerinnen und Schüler – das sind die Faktoren, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben und die Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Beteiligten machen.

Maßgeblich für den Erfolg ist aber die Professionalität, mit der das Projekt von den Verantwortlichen gestaltet wurde: Regisseur Sascha Mink, der jederzeit Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen ausstrahlte, die Sänger Margit Dürr und Tobias Hagge, die die jeweiligen Hauptrollen übernahmen und die Libretti mit den Jugendlichen erarbeitet und selbst einstudiert haben, der Techniker Finn Heine, der für die Beleuchtung und Technik im Studio verantwortlich war, Filmemacherin Katharina Spuida, die die Trailer erstellt hat, die Pianistin Ninon Gloger, die die Handlung musikalisch zusammengebunden hat… ihnen und allen weiteren Mitwirkenden gilt unser Dank!

Ebenso danken wir der Lübecker Taschenoper, dem Theater Lübeck und den vielen Stiftungen, die unseren Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an diesem Projekt ermöglicht und ihnen den Zugang zur Welt der Oper eröffnet haben. Die Musikstücke aus „Fidelio“ hatten alle Beteiligten in den folgenden Tagen noch im Ohr.

Text und Fotos: Mechthild Piechotta

Hier der Link zum Artikel der Lübecker Nachrichten vom 26.4.18

http://www.ln-online.de/Nachrichten/Kultur/Kultur-im-Norden/Von-Zombies-Kiffern-und-Klaus