Ruder-Riege: Pleiten, Pech und Pannen
Jeden Monat ein Highlight – so hatte es der Vorstand für diese Saison beschlossen. Für August war eine Wanderfahrt nach Travemünde geplant und organisiert worden, doch Pech gehabt: Bei Windstärke 4 mit Böen bis 50 Stundenkilometer haben wir die Fahrt absagen müssen und sind nur bis zur Büssauer Schleuse gerudert, was für die meisten Teilnehmer zwar auch „Neuwasser“, d.h. ein unbekanntes Ruderrevier, war, aber kein echter Ersatz für die geplante Wanderfahrt.
Am 1.09. sollte die interne Regatta in Lübeck stattfinden. Wir hatten im Training vorher schon eine Boje ausgelegt und geübt, wie man sie am schnellsten umrundet. Aber wieder Pech gehabt: Wegen einer zu geringen Zahl von Meldungen wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. So war es wichtig, die Schülerruderregatta in Hamburg zu besuchen. Hier waren 98 Mannschaften am Start, und zwischen 13.00 und 18.00 Uhr wurden 20 Rennen abgewickelt. Wir waren rechtzeitig in Hamburg, da wir die Leihboote vor den Rennen noch ausprobieren wollten. Gesagt, getan, doch schon wieder gab es eine Panne: Beim Einrudern öffnete sich die Dolle, und Sam ging unfreiwillig baden. Dabei versenkte er seine Brille. Dann ruderte Merit zum Start und erfuhr dort, dass ihre beiden Mitbewerber abgemeldet worden waren – Pech.
Ähnlich erging es Niklas eine Stunde später. Als nächstes ging Jule an den Start. Sie lag gut im Rennen, aber dann fuhr sie gegen eine Boje der Startbahnbegrenzung und musste sich mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Die Mannschaft im Riemenvierer war zwar in Leistungsgruppe II gemeldet, musste aber in Lgr. I starten, da keine anderen Mannschaften in Lgr. II gemeldet waren. Pech! Die Junioren hatten sich zwar ausführlich eingerudert, um sich an das Leihboot zu gewöhnen, doch nach dem 2. Startschlag im Rennen brach ein Stemmbrett auf Platz Nr. 3. Das Rennen wurde dann abgebrochen, die Mannschaft musste ein anderes Boot holen, nachdem ein Austausch des kaputten Stemmbretts nicht möglich war, und konnte dann noch einmal starten.
Doch dieses Mal hatte der Ruderer im Bug Pech und fiel vom Rollsitz. Durch die zeitliche Verzögerung verpassten wir dann auch noch den Start des Minimix-Vierer-Rennens, bei dem ein Junior, eine Juniorin, ein Mädchen und ein Junge zusammen im Boot sitzen – ein nächste Pleite. Aber zum Schluss wurde dann doch noch alles gut: Der Juniorenvierer startete im Skullboot in der richtigen Leistungsgruppe und konnte überzeugend gewinnen.
Wer nun den Eindruck gewonnen hat, es sei ein verkorkster Tag gewesen, der irrt. Wir haben beim Einrudern auf den Alsterkanälen ein sehr schönes Ruderrevier kennengelernt. Die Hälfte der Gruppe hat zum ersten Mal in ihrem Leben die 350 m lange Strecke im Einer wettkampfmäßig bewältigt und Platz eins und zwei belegt, obwohl sie in fremden Booten ruderte. Wir wissen es jetzt nun richtig zu schätzen, dass unsere Boote gut gepflegt sind und die Gänge in unserer Bootshalle so breit sind, dass wir die Boote ohne große Schwierigkeiten leicht zu Wasser bringen können. Außerdem haben wir gelernt, dass man auch ohne „Hackebeilchen“ gewinnen kann.
Niklas, Robin, Jule, Jan Uwe, Aaron, Bernard, Sam, Merit
©Fotos: C. Humbert