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Gemeinsamkeiten entdecken – Dritte Runde des deutsch-dänischen Interreg-Projektes


Man nehme: 16 Dänen vom Naestved-Gymnasium und 11 Deutsche des Wipo-Profils der Klasse Eb.

Das Ergebnis: ein gut gelaunter Haufen angeregt diskutierender Jugendlicher, die sich auseinandersetzten mit der Frage, wie sie durch ihr ehrenamtliches Engagement in Schulkommitees, in Kirchengemeinden, Sportvereinen, bei Demonstrationen, Unterschriftenaktionen oder der Flüchtlingshilfe zu einer demokratischen Gesellschaft beitragen.

Durch die großzügige finanzielle Förderung des kultKIT-Programms konnten wir die 3. Runde des Interreg-Projektes als physischen Austausch gestalten. Vom 12. – 15. November trafen sich deutsche und dänische Jugendliche in der Thomas-Mann-Schule.

Ein sehr hoher Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler diesseits und jenseits der Grenze setzt sich in seiner Freizeit für die Gemeinschaft ein. Das war nicht die einzige Gemeinsamkeit, die die Jugendlichen feststellten. Sie verglichen, welche Bedeutung die Europäische Union für ihre Biografie hat und in Zukunft haben könnte. Viele von ihnen hängen an ihrem Heimatland und seinen Traditionen, möchten aber zumindest vorübergehend für Studium oder erste Berufsjahre ins Ausland gehen.

Nebenbei tauschten sich die TMSler und Naestveder über Sitten und Gebräuche aus: Wie feiert man St. Hans in Dänemark? Wie begeht man das Abitur? Was isst man bei einem typisch deutschen Abendbrot? Und welche Bedeutung hat der 9. November 1989 für die deutsche Geschichte? Bei allen Gemeinsamkeiten ging es bei dem Treffen auch darum, Spezifika der Kultur des Nachbarlandes kennen zu lernen.

Danach arbeiteten die Jugendlichen in deutsch-dänisch gemischten Gruppen zu dem Thema, wie die Grenzregion besser zusammen wachsen und Menschen noch besser in Austausch gebracht werden könnten.

Eine Galerie, die Kunstwerke aus beiden Ländern ausstellt, Künstler diesseits und jenseits der Grenze zur Zusammenarbeit anregt und Kurse für Laien anbietet, war ein überzeugender Vorschlag. Eine weitere Gruppe entwickelte die Idee zu einem Nachhaltigkeitsfestival mit Livemusik, veganem Essen und kreativen Workshops, auf dem Menschen von einer Ressourcen schonenden Lebensweise überzeugt werden. Eine weitere Gruppe sah in mehr internationalen Schulen das Potenzial für einen besseren Zusammenhalt in der Grenzregion. Dort soll in beiden Sprachen unterrichtet werden.

Neben der inhaltlichen Arbeit kam der Spaß nicht zu kurz. Bei einem Kennenlernnachmittag, einem Stadtrundgang, für den ein dänisches Produkt im deutschen Supermarkt erworben und fotografiert werden musste, dem gemeinsamen Bowlen und dem Besuch des Hansemuseums, in dem zwei Führungen die Beziehungen der beiden Länder im Mittelalter beleuchtete, kamen die Jugendlichen ungezwungen in Kontakt miteinander.

Viele Teilnehmer bedauerten, dass die Begegnung nach knapp drei Tagen endete. Geblieben ist bei allen der Eindruck, dass die Menschen diesseits und jenseits der Grenze viel mehr verbindet als trennt, es aber spannend ist, die jeweiligen kulturellen Besonderheiten zu kennen und zu verstehen. Der Gegenbesuch unserer Schülerinnen und Schüler im Naestved Gymnasium ist vom 27. – 30. Januar 2020 geplant.

Wir danken unseren Familien für die Gastfreundschaft, mit der sie die dänischen Jugendlichen aufgenommen und sich mit ihnen beschäftigt haben.

Wir danken dem Interreg- und insbesondere dem kultKIT-Programm für die finanzielle Förderung dieses Projekts.

Text und Fotos: Mechthild Piechotta

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