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Europaabgeordnete Ulrike Rodust zeichnet TMS als „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ aus


Den Titel „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ trägt unsere Schule eigentlich schon seit Juni diesen Jahres. Am Freitag, den 16. November überreichte die schleswig-holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust jetzt offiziell in einer Feierstunde die Urkunde und zeichnete die Juniorbotschafter mit Zertifikaten aus.

Eingeladen zu der Veranstaltung hatten die 18 Juniorbotschafter unserer Schule, d.h. Schülerinnen und Schüler der Europa-AG, und ihre vier betreuenden Lehrkräfte, die sogenannten Seniorbotschafter. Als Gäste saßen Elternvertreter, die Klassenkameraden der Juniorbotschafter und Lehrkräfte im Publikum, das in die Feier einbezogen wurde und im Verlauf einige Aufgaben lösen musste.

Mit 200 Schülerinnen und Schülern sowie Gästen und allen Mitwirkenden war die Aula voll besetzt.

Mit der Europahymne, der „Ode an die Freude“, stimmte der Oberstufenchor unter der Leitung von Tilman Kracke, in das Thema ein und forderte die Anwesenden zum Mitsingen auf.

Der Chor stimmte die Anwesenden auf die Feier ein.

Dann begrüßte Juniorbotschafter Maurice die Versammelten, insbesondere Frau Rodust, die trotz Grippe den Weg in die TMS auf sich genommen hatte.

Maurice begrüßte Ehrengast Ulrike Rodust, die Elternvertreter und Schülerinnen und Schüler mit ihren Fachlehrern.

In ihrer Ansprache bezeichnete Seniorbotschafterin Mechthild Piechotta die Feier als Höhepunkt, auf dem das Engagement der Jugendlichen in den vergangenen Monaten gewürdigt werde. Zugleich stifte der Festtag Motivation für weitere Aktivitäten, z.B. für die Vorbereitung auf die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai kommenden Jahres.

Skizzierte Karten Europas angefertigt von Prominenten dienten als Aufhänger für die Rede von Mechthild Piechotta.

Sie zeigte einige Karten, die Prominente von Europa spontan für die Süddeutsche Zeitung angefertigt hatten und die ihr Bild von und ihre Einstellung zu Europa zeigen. Vielen der z.T. witzigen und fantasievollen Zeichnungen war gemeinsam, dass wichtige biografische Stationen in die Skizzen von unserem Kontinent eingetragen waren, sodass sich ein Netz persönlicher Bezüge über Europa zog.

Daran knüpfte Seniorbotschafterin Reetta Kangastie an, die das Publikum zum Mitmachen aufforderte. Aufstehen sollten zunächst diejenigen, die nicht in Europa geboren sind, dann die, deren Geburtsort nicht in Deutschland liegt und dann diejenigen, die nicht ursprünglich aus Schleswig-Holstein stammen und schließlich diejenigen, die nicht in Lübeck geboren sind. Erweitert wurde der Kreis der Stehenden dann um die, deren Eltern, Groß- und Urgroßeltern nicht von „um die Ecke“ stammen.

Seniorbotschafterin Reetta Kangastie veranschaulichte die europäischen Wurzeln der Anwesenden mit einer interaktiven Übung.

Für alle Anwesenden wurde durch diese Übung sichtbar, wie multikulturell die Schülerschaft der TMS ist und wie europäisch unsere Wurzeln sind. Dass Migration die Lebensläufe der meisten Familien prägt, wurde auf diese Weise anschaulich.

Nach und nach erhoben sich alle im Publikum, zunächst die, die ihre Wurzeln außerhalb Europas haben, bis zu denen, die „um die Ecke“ geboren worden sind.

Ein Cartoon des Zeichners Gerhard Glück, der in Anlehnung an das Märchen „Sterntaler“ die personifizierte Europa zeigt, wie sie in Erwartung, dass die Sterne der EU-Flagge als Taler vom Himmel fallen, die Schürze öffnet, diente als Überleitung zum nächsten Teil der Feier. Die Juniorbotschafter Sümeyye, Lara R., Lara F. und Helen stellten die Errungenschaften der Europäischen Union vor, die sie persönlich am wichtigsten finden. Der europaweit einheitliche Notruf gehörte dazu, aber auch die Zollfreiheit durch den Binnenmarkt, die Abschaffung der Roaminggebühren und die Niederlassungsfreiheit für Arbeitnehmer und Unternehmen.

Frederick, Lara F., Lara R., Helen und Sümeyye trugen vor, welche Errungenschaften der EU sie persönlich für wichtig erachten.

Für jede Errungenschaft, die die Mitgliedstaaten der EU verdanken, wurde ein Stern an den Vorhang geheftet, bis der Kreis aus Zwölfen voll war, Symbole für die Errungenschaften, die Wohlstand und Frieden in der EU begründen.

Anschließend war wieder das Publikum gefordert: Arian, Eliseo, Elias und Emily führten ein Europa-Quiz mit dem Publikum durch, das mit grünen und roten Stimmkarten ausdrücken konnte, ob es eine Aussage zum Thema Europa für wahr oder falsch hielt.

Eliseo, Arian, Emily und Elias prüften das Wissen der Anwesenden über Europa.

Dass der älteste EU-Abgeordnete über 80 Jahre alt ist, wussten viele, dass die Fläche der EU geringer ist als die der Antarktis weniger Teilnehmer der Feier. Als Fazit lässt sich festhalten, dass, auch wenn schon viele Anwesende mit ihren Antworten richtig lagen, die Juniorbotschafter auch in Zukunft noch zu tun haben werden, bis alle Wissenslücken bezüglich der EU geschlossen sind.

Mit den grünen Karten drückten die Zuschauer ihre Zustimmung aus.

Die Gewinner des Fotowettbewerbs „Mach dir dein eigenes Bild von einem Land Europas“ wurden anschließend von Fynn, Dharma und Cansu ausgezeichnet. Die Aufgabe hatte darin bestanden, ein Foto einzusenden, das etwas Typisches für  ein Land zeigt. Julika aus der 6a gehörte zu den Gewinnern. Sie hatte einen Elch fotografiert, den sie mit Schweden verbindet.

Julika aus der 6a gehörte zu den Gewinnern. Ihr Bild aus Schweden zeigt einen Elch.

Sümeyyes Foto zeigt Heißluftballons, die in der Morgendämmerung über einem Gebirge in Kappadokien/ Türkei aufsteigen. Mit diesem poetischen Foto errang sie den zweiten Platz. Erstplatzierter war Ben, der ein Bild vom sommerlich unbeschwerten Treiben auf einer Amsterdamer Gracht eingereicht hatte. Die Gewinner erhielten Gutscheine für ein Lübecker Burger-Restaurant, die der Schulverein finanziert hat.

Sümeyyes Foto ist in der Türkei aufgenommen und zeigt aufsteigende Ballons in der Morgendämmerung.

Den Höhepunkt der Feier bildete die Ansprache von Ulrike Rodust, die die vielfältigen europabezogenen Aktivitäten an unserer Schule, über die sie sich sehr genau informiert hatte, lobte. Sie drückte die Hoffnung aus, dass die Juniorbotschafter sich weiterhin für die Sache Europas einsetzen möchten.

Die Europaabgeordnete Ulrike Rodust war Ehrengast und Hauptrednerin der Feier.

Sie selbst werde aus persönlichen Gründen nicht mehr als Abgeordnete im kommenden Jahr bei der Europawahl kandidieren. Sie betrachte den Besuch an der TMS am Ende ihrer Amtszeit und die Auszeichnung der Juniorbotschafter als Symbol dafür, dass sie ihre jahrelange Arbeit für die gemeinsame Zukunft der Mitgliedstaaten in die Hände Jüngerer lege.

Zwischen den einzelnen Redebeiträgen und interaktiven Aktionen trat der Chor auf, der vor der Veranstaltung ein Probenwochenende eingelegt hatte und jetzt mit mehreren Stücken glänzte, die auch Solopartien enthielten.

Leonie und Christine übernahmen einen Solopart.

Seniorbotschafter Daniel Klingebiel lobte die Bereitschaft der Juniorbotschafter, sich für Europathemen einzusetzen, und ihre Eigeninitiative. Vieles sei von den Jugendlichen bereits erledigt worden, bevor er sie damit beauftragt habe.

Seniorbotschafter Daniel Klingebiel wird mit zwölf Juniorbotschafter zum European Youth Event nach Brüssel fahren.

Insbesondere für die Fahrt nach Brüssel zum European Youth Event, die er mit zwölf Juniorbotschaftern zwei Tage später antreten werde, sei die Vorbereitung vorbildlich. Mit diesen Worten leitete der Redner zur Verleihung der Zertifikate an die 18 Juniorbotschafter über, die Frau Rodust dann vornahm.

Ulrike Rodust gratulierte Emily und allen anderen 17 Juniorbotschaftern.

Zum Schluss dankte Seniorbotschafterin Yvonne Fraatz allen, die an der Gestaltung der Feier beteiligt waren, und hob die Initiative der Klasse 7d hervor, die ein Büffet mit Speisen aus Ländern Europas zubereitet hatte.

Yvonne Fraatz, eine der vier Seniorbotschafter, bedankte sich bei allen, die die Feier gestaltet hatten.

Dazu luden die Juniorbotschafter Eliseo und Arian zum Abschluss dann ein und baten die Anwesenden, ihre Wünsche und Fragen an das Europäische Parlament auf vorbereitete Plakate in der Europahalle zu schreiben. Diese wollten sie zwei Tage später als Anregungen von Lübecker Jugendlichen mit ins Europäische Parlament nach Brüssel nehmen.

Arian und Eliseo appellieren an ihre Mitschüler, sich mit ihren Wünschen und Ideen einzubringen.

Mit der Einladung zum Büffet und dem Appell an die Mitschüler sich einzubringen, endete die abwechslungsreiche Feier, an der zahlreiche Akteure mitgewirkt hatten und die alle Anwesenden hoffentlich motiviert, sich für den Zusammenhalt der Europäischen Union, dieses historisch einmaligen Staatenbündnisses, einzusetzen.

Text: Mechthild Piechotta

Fotos: Tim Lütke