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Die feste Fehmarn-Belt-Querung (FFBQ) in der Diskussion


Mit der Frage, inwiefern Lübeck von der festen Fehmarn-Belt-Querung profitieren wird, setzten sich am 13.6. die Schülerinnen und Schüler des Wipo-Profils im E-Jahrgang auseinander. Als Experte leitete Spiridon Aslanidis von der Lübecker Wirtschaftsförderung die Beschäftigung mit dem Thema an.

Zunächst vermittelte er den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck davon, welche Aufgaben seine Einrichtung, eine von der Hansestadt gegründete GmbH, die die Ansiedlung von Unternehmen unterstützt, übernimmt.

Eine Schülergruppe hatte sich zuvor bereits mit der Bedeutung harter und weicher Standortfaktoren beschäftigt. Eine andere hatte zur Öresund-Verbindung mit Tunnel und Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö recherchiert, die häufig als Vorbild für die neu entstehende Verbindung zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rödby in Dänemark genannt wird. Die dritte Gruppe hatte die wichtigsten Informationen zum Fehmarn-Belt-Tunnel zusammengetragen, der von Dänemark finanziert wird, während Deutschland für die Hinterlandanbindung, d.h. den Anschluss an das Schienennetz verantwortlich ist. Eine neue Bahntrasse soll dafür sorgen, dass man in 2,5 Std. von Hamburg nach Kopenhagen kommen wird.

Aus Sicht von Aslanidis verspricht man sich nicht nur ein höheres Handelsvolumen über die deutsch-dänische Grenze hinweg und einen Zuwachs grenzüberschreitender Dienstleistungen, sondern auch einen intensiveren Austausch im Bildungsbereich und auf wissenschaftlicher Ebene.

Aslanidis demonstrierte anhand einer Karte des europäischen Schienennetzes, dass der festen Fehmarn-Belt-Querung eine noch weitreichendere Bedeutung zukommt. Nicht nur die Hansebeltregion wächst durch die Verbindung zusammen, sondern der europäische Binnenmarkt.

Nicht zuletzt wird die Feste-Fehmarn-Belt-Querung eine große psychologische Wirkung haben, davon ist Aslanidis überzeugt. Genauso wie es für Dänen und Schweden durch die Öresundbrücke selbstverständlich ist, täglich ins Nachbarland zur Arbeit zu pendeln oder dort sein Unternehmen anzusiedeln, wird ein Zusammenwachsen in der Hansebeltregion in den Köpfen gefördert, weil es für die nachkommenden Generationen selbstverständlich sein wird, grenzüberschreitend zu leben, zu arbeiten und zu feiern.

Dass es in dieser Veranstaltung um wirtschaftliche Aspekte des Fehmarn-Belt-Tunnels ging, bildete eine sinnvolle Ergänzung zu dem bereits Erarbeiteten. Zuvor hatten sich die Schülerinnen und Schüler nämlich mit möglichen negativen Auswirkungen des Tunnelbaus auf die Meeresfauna sowie die Lärmbelastung der Anwohner an den Bahnstrecken beschäftigt.

Text und Fotos: Mechthild Piechotta