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Chicago 2019


Die Thomas-Mann-Schule ist seit Jahrzehnten eine sprachlich orientierte Schule und hat in dem Bereich somit große Stärken. Ergänzend dazu legt unsere Schule als Europaschule großen Wert auf internationale Beziehungen im Bereich Bildung und Gesellschaft und ist bemüht, ihren Schülerinnen und Schülern den Blick „über den Tellerrand“ in andere Länder und Kulturen zu ermöglichen. In diesem Kontext bieten wir den Schülerinnen und Schülern alle zwei Jahre ein 3-wöchiges Austauschprogramm mit der Downers Grove North High School in Chicago an.

So ging es auch in diesem Jahr vom 22. September bis zum 11. Oktober 2019 für 22 Schülerinnen und Schüler aus dem E-Jahrgang endlich los:

Nach einem langen, aber reibungslosen Flug über Dublin kamen wir schließlich nach über 15 Stunden Reisezeit müde, aber gut gelaunt in Chicago an und wurden ausgesprochen herzlich von den Gastfamilien in Empfang genommen.

Die erste Woche stand dann ganz im Zeichen der Schule: Unsere Schülerinnen und Schüler konnten nun zunächst den Schulalltag an der Downers Grove North High School kennenlernen. Schon nach den ersten Tagen fiel auf, wie effektiv der immersive Spracherwerb ist, so dass viele TMSler mühelos ihr fremdsprachliches Repertoire merklich erweitern konnten – häufig auch im Hinblick auf nicht ganz so formale Redewendungen… Wie facettenreich die amerikanische High School ist, wurde schnell deutlich. So war nicht nur die bloße Größe von weit über 2000 Schülerinnen und Schüler beeindruckend, sondern auch das überaus vielfältige Unterrichtsangebot (z.B. Cooking, Consumer Education, Digital Art etc.). Auch die überragende Bedeutung des Schulsports, die unzähligen Sport-AGs im Nachmittagsbereich sowie das sehr hohe Identifikationspotenzial der Schule waren äußerst beeindruckend. Überwältigt von all den neuen Eindrücken an der Downers Grove North verging die erste Woche wie im Fluge.

Um aber nicht nur das Leben im Suburb kennenzulernen, sondern auch das Großstadtleben in einer der attraktivsten und interessantesten Städte Amerikas, ging es dann in der zweiten Woche mit dem Zug in die City of Chicago, wo wir in einem zentral gelegenen Youth Hostel untergebracht waren. Wie bereits in der ersten Woche wurden wir meist von herrlichem Spätsommerwetter auf unserem abwechslungsreichen Programm begleitet. So bot die Aussichtspattform des Willis Tower (ehem. Sears Tower) gleich zu Anfang eine großartige Aussicht über die City und den Lake Michigan.

Auch die anschließende Bootsfahrt über den Chicago River und entlang des Seeufers bot zahlreiche faszinierende Ansichten auf die Stadt und interessante Informationen zur Geschichte und Architektur. Neben dem Erkunden der städtischen Architektur der 1920er und 1930er Jahre im Rahmen einer Führung durch die Chicago Architecture Foundation stellten auch der Besuch des weltberühmten Art Institute of Chicago und des renommierten Museum of Science and Industry besonders interessante kulturelle Highlights dar.

Das Erkunden der Stadt in kleineren Gruppen ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, die City of Chicago in ihren aufregenden Facetten näher kennenzulernen. Der geplante Besuch des Lincoln Park im Norden der City mit dem Fahrrad fiel leider ausgerechnet auf den einzigen Regentag, was uns aber dennoch nicht davon abhielt, die Räder zu schnappen und auf dem streckenweise von Wellen überspülten Radfahrweg entlang des Lake Michigan zu radeln. Das gemeinsame Dinner im Hard Rock Cafe und der Abend bei der Blue Man Group bleiben vielen von uns als ausgelassene und fröhliche Stunden in Erinnerung, so dass die Rückkehr nach Downers Grove gar nicht so leicht gefallen wäre, wenn nicht das Homecoming-Wochenende unmittelbar bevorgestanden hätte.

Unzählige Begegnungen in der Schule, zu Hause in den Gastfamilien und bei gemeinsamen Ausflügen mit den Gasteltern und amerikanischen Freunden ermöglichten in diesen drei Wochen nicht nur eine intensive Erweiterung der eigenen Sprachkompetenzen, sondern auch sehr wertvolle Einblicke in die amerikanische Lebensweise und Mentalität, die nicht zuletzt durch ihre unvergleichbare Offenherzigkeit und Gastfreundschaft für viele unvergesslich bleiben wird.

So war es auch nicht verwunderlich, dass am Abschiedstag unzählige Tränen vergossen wurden, auf dem Weg zum Flughafen jedoch schon die große Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen im Juni 2020 für ein breites Lächeln in den Gesichtern sorgte. Alle Teilnehmer dieser Reise freuen sich schon jetzt, ihre neu gewonnenen amerikanischen Freunde in Lübeck und an der TMS willkommen heißen zu dürfen.

Zu guter Letzt sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Austauschprojekt in dieser Form nur durch die großzügige finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren für alle Teilnehmer finanzierbar war. Unser großer Dank gilt hier folgenden Sponsoren:

Schulverein der TMS

Kulturmark

Michael-Haukohl-Stiftung

BIRFOOD Lübeck

Text und Fotos: Martin Großmann