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Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 31.5.18


Stimmen und Eindrücke der Schüler und Schülerinnen der 9b:

„Wie konnten die Deutschen so blind sein, dass sie nicht gemerkt haben, was Hitler vorhatte? Ich habe schon Geschichten über KZs gehört, aber dort zu sein, ist etwas ganz anderes.“

„Ich wusste vorher nicht, dass es nicht hauptsächlich Juden waren, die in Neuengamme in Haft waren. Auch Homosexuelle oder SPD-Mitglieder oder Jugendliche, die amerikanische Musik gehört haben.“

„Ich muss sagen, dass der Besuch in mir nicht das ausgelöst hat, was ich erwartet habe. Ich glaube, dass man die Gerüche, die Arbeit, den Umfang der Gefühle erleben und spüren müsste, um sich das vorstellen zu können.“

„Ich denke an den riesigen Platz, welcher hinter dem Eingangstor ist. Es ist grauenhaft, sich vorzustellen, wie die Menschen behandelt wurden und was für Schmerzen und Leid sie ertragen mussten, bis sie irgendwann erschossen wurden oder an „Herzversagen“ starben.“

„Ich denke an die Kleidung, die so dünn war und die im Sommer bei Hitze und im Winter bei Eiseskälte getragen werden musste. Ich frage mich, warum die SS einen falschen Bombenalarm ausgelöst hat und alle Insassen auf engstem Raum im Keller sein sollten.“

„Ich kann mich erinnern, dass gesagt wurde, dass einige Häftlinge Sonderaufgaben bekommen haben. Z.B. mussten sie andere Häftlinge umbringen. Sie wurden als Ärzte gekennzeichnet und haben den angeblich Kranken Benzin spritzen müssen.“

„Ich war schockiert, dass die Häftlinge den Elbekanal mit altmodischer Technik ausgraben mussten.“

„Ob die ehemaligen SS-Soldaten Schuldgefühle haben?“

„Ich frage mich, ob die Nazis auch Reue fühlten.“

„Es ist widerlich, wie effizient und systematisch die Vernichtung dieser großen Menschenmenge organisiert wurde. Es ist sehr viel daran gedacht worden, die Ermordung kostengünstig und schnell zu vollziehen.“

„Man kann sich nicht vorstellen, dass in diesen Waggons Menschen deportiert wurden. Es muss schrecklich gewesen sein!“

„Ich war nicht dabei, als die Klasse in Neuengamme war, aber ich stelle mir vor, dass man die Anwesenheit der ehemaligen Häftlinge spüren kann.“

“Da waren 80 rote Bücher voller Geschichten der KZ-Häftlinge, die für heute alltägliche Sachen eingesperrt und gefoltert wurden.“

„Ich wusste vorher nicht, wie schlimm es da wirklich aussieht, und ich bin wütend, dass es überhaupt so einen Ort gegeben hat.“

„Die Steine, die mitten im Feld standen, fallen mir direkt ins Gedächtnis. Und die Statue blieb mir lange im Kopf und brachte mich nochmal zum Überlegen.“

Text: Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b

Fotos: Felix Kreutzer