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Unsere erste Klassenfahrt an der TMS –Erinnerungen an eine schöne Woche am Meer und an eine unheimliche Begegnung mit den Dieben der Lüfte


Liebe Schülerinnen und Schüler, 

ich heiße Matilda, bin seit diesem Schuljahr Schülerin an der TMS und möchte euch gern von unserer Jahrgangsfahrt nach Scharbeutz erzählen. Ich bin mit einem Koffer voller Erinnerungen an viele Abenteuer zurück nach Lübeck gekommen! Seid ihr dabei?

Nach der kurzweiligen Anreise am Montag vor den Herbstferien (ein großes Dankeschön an den netten Busfahrer) waren wir auch schon in Scharbeutz. Wir haben in der Jugendherberge schnell unsere Koffer abgestellt, erste Spiele gespielt und dann ging’s direkt ab an den Strand! Hier haben wir bei herrlichem Wetter alle zusammen viele verschiedene Fundstücke gesammelt, um im Sand Strandgeister zu bauen. Mir hat diese lustige Aktion zum Anfang unserer Klassenfahrt sehr gefallen, denn am Strand gibt es wirklich viel zu entdecken, vor allem, wenn Strandgeister auftauchen! 

Es ist unglaublich, was man am Strand alles finden kann – leider auch sehr viel Müll. Aber unsere Strandgeister sahen alle toll aus – findet ihr nicht? Jede Gruppe hatte ihre ganz eigenen Ideen. 

Am Dienstag stand auf dem Plan: frühstücken, anziehen und los zur Ostsee-Therme! Juhuu! Nur mussten wir gefühlte 1.000 Kilometer bis zur Therme am Strand entlanggehen – dazu hatte zuerst niemand wirklich Lust, aber wir als 5c haben das natürlich gemeistert. Kaum angekommen sind alle schnell ins Wasser gesprungen und ab dem Moment hat man nur noch lachende und glückliche Gesichter gesehen! Insgesamt waren wir fast vier Stunden dort. Trotzdem hatte ich eher das Gefühl, dass wir, kaum waren wir da, schon wieder gehen mussten. 

Da das Schwimmen uns sehr hungrig gemacht hat, wurde es dann aber auch Zeit, auf dem Rückweg zur Jugendherberge unsere Lunchpakete am Strand zu genießen. Daraus wurde aber erst einmal gar nichts! Denn Yuri aus unserer Klasse hatte wirklich großes Pech. Ihm wurde sein Brötchen von einer gierigen und ziemlich angriffslustigen Möwe aus der Hand gerissen und dabei hat ihm dieser schräge Vogel tatsächlich einen sichtbaren Schaden zugefügt: einen großen Ratscher mitten auf der Wange!!! 

Nach diesem Riesenschreck haben wir für den Rest der Woche am Strand gar nichts mehr gegessen und um die Möwen einen großen Bogen gemacht. 

Für unsere Geburtstagskinder gab es Kuchen und direkt am Strand auch ein Geburtstagsständchen.

ein goldener Oktobertag am Strand 

Einige von uns hatten in der Woche zwischendurch natürlich auch Heimweh, aber mit unseren lieben Patinnen Lilly und Martha ging das schnell vorüber. Danke, dass ihr so viel mit uns unternommen habt und immer für uns da wart! 

Am Mittwoch sind wir (mittlerweile hatten wir uns an die langen Strandwanderungen gewöhnt) im SEA-LIFE in eine Welt voller Seesterne, Piranhas, Schildkröten und leuchtender Quallen eingetaucht! Ein total tolles Erlebnis! Wir hatten sooo viel Glück und durften noch Knut (den letzten Otter im SEA-LIFE) sehen, denn er genießt bald seine Rente! 

Während unserer Führung haben wir spannende Geschichten über Meeresbewohner gehört, konnten bei mehreren Fütterungen zuschauen und haben die Tiere bewundert. Unser Lunchpaket haben wir dann dieses Mal ohne Möwenangriff auf einem Spielplatz vorm Sealife verputzt.

… noch ein Geburtstagskind: die Riesenschildkröte Speedy (24 Jahre) 

Dass Piranhas blutrünstig sind und wahllos andere Lebewesen attackieren, stimmt gar nicht! Manchmal sind Möwen gefährlicher…

Wasserballett 

Anschließend durften wir in Scharbeutz noch in der Fußgängerzone bummeln gehen. Nach der Stadt-Bummelei wurde es Zeit, wieder zur Jugendherberge zurückzukehren. Denn dort hatten unsere Patinnen und Paten für alle 5. Klassen nämlich schon ihre Strandolympiade vorbereitet. 

Tauziehen, Eierlauf, Schubkarrenrennen – für jeden war etwas dabei! Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen, obwohl es zwischendurch auch genieselt hat und der Mittwoch eher ein kühler Herbsttag am Meer war. 

Abends haben wir in der Sporthalle noch weitergespielt oder uns in unseren Zimmern etwas ausgeruht nach so viel Strandprogramm. Außerdem haben wir unsere Zimmer jeden Tag für die Zimmerolympiade dekoriert, um Frau Koschel und Herrn Diekmann am Abend damit zu überraschen. Und so verging auch der Mittwoch wie im Flug!

Am Donnerstag kamen wir nach einem weiteren laaangen Weg beim Kletterpark an, der versteckt mitten im Wald liegt. Zum Glück hatten wir alle noch genug Kondition und vor allem auch Lust, die verschiedenen Kletterstrecken auszuprobieren. Es gab 3 verschiedene: grün (leicht), gelb (mittel) und rot (schwer). Ich war die ganze Zeit auf der grünen Strecke unterwegs, denn wenn ihr mich fragt, war selbst die schon wirklich schwer! Trotzdem konnten sich fast alle überwinden, die grüne Strecke auszuprobieren. Das fand ich wirklich toll! Frau Koschel und Herr Diekmann sind auch klettern gewesen. Herr Diekmann ist sogar die gelbe Strecke geklettert, Respekt! 

Abends haben wir dann in der Jugendherberge unseren „bunten Abend“ gefeiert, an dem alle Kinder etwas vor der ganzen Klasse vorführen durften, was sie gut können oder was sie gerne in der Freizeit machen. Eine tolle Idee, finde ich! So haben wir uns noch ein Stück besser kennen gelernt und hatten einen superschönen Abschlussabend in Scharbeutz. 

Einige haben Zaubertricks vorgeführt und andere etwas aus ihrem Lieblingsbuch vorgelesen. Es wurde getanzt, viel gelacht, es gab eine Akrobatik-Nummer, und außerdem wissen wir jetzt, dass es in unserer Klasse zwei Spezialisten für Zauberwürfel gibt. Saaketh hat es sogar geschafft, einen Zauberwürfel in 2 Minuten und 14 Sekunden zu lösen – wir haben die Zeit gestoppt! Am Ende hat Henriette mit ihrer Geige den Abend musikalisch ausklingen lassen und wir haben alle mitgesungen. 

Ich habe für den bunten Abend einen Artikel über Scharbeutz geschrieben und vorgelesen. Eine Kostprobe davon bekommt ihr hier: 

Thomas Mann liebte die Ostsee! Er war oft in Travemünde, also ganz in der Nähe von Scharbeutz. Ich stell mir das so vor: Thomas Mann sitzt in einem feinen Anzug am Strand und denkt über große Worte nach, während wir in Badehose und Badeanzug Frisbee spielen und Sandburgen bauen. Vielleicht hätte er über uns geschrieben, wenn er heute noch leben würde? Sowas wie: „Die Schüler der Thomas-Mann-Schule tobten fröhlich durch den Sand, als gehöre ihnen das tolle Meer“. Und wer weiß? Vielleicht hätte er uns sogar in einem Fortsetzungsband der „Buddenbrooks“ erwähnt.

P.S.: Vielen Dank an Frau Koschel, Frau Petzold, Frau Krassek, Frau Fraatz, Herrn Clausen, Herrn Diekmann, Herrn Haak und Herrn Lohmann und an unsere Patinnen und Paten aus der neunten Klasse! Ohne Sie und euch hätten wir nur eine halb so schöne Klassenfahrt gehabt!

Matilda W. aus der Klasse 5c