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Ausstellung „Körperwelten“ in Berlin: „Können wir da hin?“


Was passiert, wenn der Muskel kein ATP mehr verfügbar hat?  Im Bio-Unterricht betrachteten wir die biologischen Zusammenhänge von Muskelkontraktion und Zellatmung. In diesem Kontext dachten wir auch über den Prozess des Sterbens nach. Die Ausstellung „Körperwelten“ wurde erwähnt und plötzlich war da die nächste Frage: „Können wir dahin?“

Die spontane Idee wurde dann am 8. März umgesetzt und wir fuhren frühmorgens um 7 Uhr nach Berlin.

In der umstrittenen Ausstellung sind sogenannte Plastinate echter menschlicher Organe wie Muskulatur, Skelett, Herz, Lunge, Leber oder Blutgefäßsystem zu sehen, die von freiwilligen Spendern stammen und von dem Mediziner Gunther von Hagens in akribischer Arbeit plastiniert worden sind. Immer wieder aufs Neue bietet diese Ausstellung reichlich Diskussionspotenzial. Auch uns kamen ethische Bedenken, dennoch entschieden wir uns, das „Menschenmuseum im Dienste der Wissenschaft“ zu besuchen.


Erläuterungen des Medizinstudenten zum Bewegungsapparat

Interessiert folgten wir den Ausführungen eines Medizinstudenten, der detailliert das Thema „Muskulatur des Menschen“ erläuterte und uns durch die Ausstellung führte.


Die Ausführungen des Studenten waren absolut interessant und die Atmosphäre locker und ungezwungen.

Beeindruckend waren auch andere Organe. Der Darm zum Beispiel hat mit seinen zahlreichen Falten und Gewebefortsätzen eine riesige Oberfläche im Inneren, die unglaubliche 250-500 Quadratmeter betragen kann. Dies entspricht in etwa der Größe eines Tennisfeldes.

Interessant waren auch die Angaben zum Blutgefäßsystem: Alle Gefäße des Menschen aneinandergereiht ergeben eine Länge von circa 100.000 km und könnten somit die Welt ungefähr zweimal umkreisen. Fasziniert von den anschaulichen Plastinaten und den vielen Details verflog die Zeit und die Führung endete eine halbe Stunde später als geplant. Die Ausstellung hatte uns positiv überrascht: Sie ist ausgesprochen sehenswert und sehr informativ.


Unsere menschliche Anatomie ist beeindruckend.

Im Anschluss an die Ausstellung erkundeten wir noch ein wenig Berlin, was ganz unterschiedlich ausfiel: shoppen (am 8. März in Berlin nicht so ganz einfach – seit diesem Jahr dort ein Feiertag), eine Demonstration auf dem Alexanderplatz beobachten oder einfach miteinander plaudern oder spazieren.

Der Bus brachte uns abends zurück nach Lübeck und wir waren uns alle einig: Es hatte sich gelohnt, sich auf den Weg zu begeben.

Bericht von Sarah, Julia, Marie und Gül des Q1 Bio-Grundkurses (vSk)

Fotos: Ulrike von Seck