Presseerklärung: Wahlumfrage der Thomas-Mann-Schule Lübeck vom 29.4.17
Im Rahmen des Wahlprojektes der Thomas-Mann-Schule befragten am 29.4.2017 ca. 100 Schüler an 17 Standorten in Lübeck rund 1500 wahlberechtigte Lübecker nach ihrer voraussichtlichen Wahlentscheidung bei der Landtagswahl am 7.5.2017.
Die Umfrage ist im strengen Sinne nicht repräsentativ. Wegen der vergleichsweise hohen Zahl an Befragten ergeben sich dennoch starke Hinweise für den Ausgang der Landtagswahl.
Um Rückschlüsse auf das mögliche Landesergebnis zu ziehen, muss man die Gewinne und Verluste gegenüber dem Lübecker Ergebnis der letzten Landtagswahl 2012 betrachten.
Der Umfrage zufolge legt die CDU in Lübeck um 5,3 Prozentpunkte zu, wohingegen die SPD 4,3 Prozentpunkte verliert. Damit bestätigt sich der in anderen Umfragen berichtete allgemeine Aufwärtstrend der CDU.
Die PIRATEN liegen bei nur noch 1,1 %, die LINKE klettert über die 5% Hürde und die in anderen Umfragen sonst stärkere AFD erreicht in Lübeck nur 2,7 Prozent.
Im Rahmen der Umfrage wurde auch das Alter und das Geschlecht der Befragten erfasst:
Es gibt mit einer Ausnahme keinen signifikanten Unterschied im Wahlverhalten von Männern und Frauen. Nur bei den Grünen gibt es einen deutlichen Unterschied: Die Wählerschaft der Grünen ist zu 60% weiblich.
Untersucht man die Altersjahrgänge nach ihren Wahlpräferenzen, so macht man die bekannten Beobachtungen: In der Altersgruppe der 16 – 30 jährigen sind die Grünen (21%) und die Linken (13,4%) überproportional stark vertreten, wohingegen in der Gruppe der über 60-jährigen die CDU (36,4%) die Nase vorn hat.
Mit der Frage, wer nächster Kanzler werden soll, wurde auch schon ein Ausblick auf die nächste Bundestagswahl gewagt: Hier liegt Merkel mit 51,5 % knapp vor Schulz, der 48,5% Zustimmung erhielt.
Untersucht man, wie die Kandidaten bei der eigenen Wählerklientel ankommen, so ergibt sich, dass von den CDU-Wählern 90 % Merkel auch als Kanzlerin wollen, wohingegen von den SPD-Wählern nur 77% Schulz als Kanzler wollen.
Das Wahlprojekt gibt es seit nunmehr über 20 Jahren. „Ziel dieses Projektes ist es, junge Menschen an Politik heranzuführen und erste Einblicke in die Welt der Umfragen und der damit verbundenen statistischen Methoden zu geben“, sagte der Projektleiter Rolf Pribnow .
Rolf Pribnow, 29.4.2017