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Die Klasse 8a in Xanten – Auf den Spuren der Römer


Das Amphitheater in der Colonia Ulpia Traiana umfasste 10-12.000 Sitzplätze. Männer und Frauen saßen jedoch getrennt. Männer in der ersten bis zehnten Reihe, Frauen in der 11. bis 18. Reihe. Dahinter durften die Sklaven sitzen. Das Amphitheater war schätzungsweise 42.000 Tonnen schwer und war aus Massivstein, der circa 340 km weiter entfernt an der Trier abgebaut und zum heutigen Xanten verschifft wurde. Spiele und Veranstaltungen fanden an Feiertagen statt, wenn sich ein reicher Senat oder Konsul dazu entschlossen hatte, dies mit seinem Geld zu bezahlen. Dadurch durfte er in der Ehrenloge sitzen, was der beste Platz im Theater war. Meist konnte man drei Arten von Kämpfen zuschauen, zum Beispiel Tierkämpfen, Hinrichtungen oder Gladiatorenkämpfen. Im APX wurde das Amphitheater auf den ursprünglichen Grundmauern nachgebaut, so dass man ein Gefühl für deren Größe erhalten konnte. Dies hat uns sehr beeindruckt. (Sky, Daniel)

Nachdem wir einen ersten Eindruck vom Park erhalten hatten, erhielten wir eine Führung durch die Thermen. Hierbei hat man sehr viel über die Architektur der antiken Badelandschaften der Römer gelernt. Besonders spannend war es zu erfahren, wie die Römer früher ohne Technik, die Thermen auf bis zu 45° heizen konnten. Dies erreichten Sie durch eine raffinierte Technik in der Boden- und Wandstruktur des Gebäudes.  In den so genannten praefunia sorgten die Sklaven für Feuer, so dass die dadurch entstehende Hitze gleichmäßig nach oben stieg. Diese Erkenntnis und ebenso die Größe des Nachbaus hat uns sehr überrascht. (Moritz)

Nachdem wir die Thermen verlassen hatten, gingen wir nun endlich bei strahlendem Sonnenschein nach Xanten. Dort erwartete uns eine Stadtralley. Als es endlich begann, liefen wir alle voller Eifer durch die Stadt und auf den Marktplatz der Xantener Innenstadt, um die Fragen zu beantworten. Und haben wir es geschafft? Na klar! Jeder konnte die leichten, aber auch bisweilen anspruchsvollen Fragen beantworten und das Lösungswort nennen. Anschließend durften wir die Innenstadt von Xanten noch einmal auf eigene Faust erkunden. (Lissy, Fede)

Um kurz vor 19:00 Uhr trafen wir uns erneut vor der Jugendherberge auf, um zur Nachtführung durch den Park aufzubrechen. Am Eingang zum Hafentempel haben uns zwei nette Damen begrüßt und nach Übergabe antiker Lampen in eine römische Herberge geführt. Dort zeigten sie uns einzelne Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer und die Küche, zu denen sie uns spannende Fakten über das römische Leben erzählten. Anschließend gingen wir zu einem nachgebauten Badehaus, von dem sie berichteten, dass hier auch nachts durchaus gebadet wurde, wobei dabei 1000 Lichter zum Einsatz kommen mussten, damit man etwas sehen konnte. Zum Schluss sind wir noch einmal ins Amphitheater gegangen, um dort die Atmosphäre in der Nacht zu spüren. Sehr beeindruckend war auch der Schall in der Arena, stand der Sprecher in der Mitte, konnte jeder Zuschauer beziehungsweise jede Zuschauerin problemlos diesen verstehen. Diese Führung hat uns insgesamt sehr beeindruckt, da man sich sehr gut in das Nachtleben in der Antike einfühlen konnte, da man lediglich ein kleines Licht zur Beleuchtung dabei hatte. (Lia, Joudi)

Heute gingen wir endlich ins Römer Museum und erhielten einen Einblick darüber, wo im Museum Latein zu finden ist. Hier haben wir viel über die römische Geschichte der colonia gelernt. Dabei stand zunächst die Entschlüsselung eines Grabsteins im Mittelpunkt. Es war sehr interessant, was die Inschrift uns alles über den Verstorbenen zu Tage gesagt hat. Abschießend durften wir noch römische Legionskleidung anprobieren, was sehr viel Spaß gemacht hat.

Eine zweite Gruppe tauchte in das Leben der Frauen in der Antike ein, wobei sie vieles Wissenswertes darüber erfahren haben. Sie waren nicht nur für die Kinder verantwortlich, sondern durchaus im Betrieb ihrer Männer beschäftigt, um bspw. die Buchhaltung zu machen. Daneben war es den Frauen der Antike ebenso wichtig mit der Mode zu gehen und sich um ihr Aussehen zu kümmern. Kam ein neuer Kaiser an die Macht, gab es immer eine neue Münze, auf der auch der Kopf der Frau des Kaisers abgebildet war. Diese Münzen wurden zügig im Reich verteilt, so wussten alle, welche Mode gerade angesagt war. Kurze Zeit später trugen viele Frauen die gleiche Frisur wie die Frau des Kaisers. Man kann dies mit heutigen Influencern vergleichen, auch hier geht vieles Neue schnell viral. Diese doch recht modernen Aspekte haben uns sehr beeindruckt.

Anschließend durften wir das Museum noch auf eigene Faust entdecken, dabei haben wir uns die verschiedensten Ausgrabungsstücke angesehen, wie Töpfe, Schwerter, Schmuck und Theatermasken. Toll war ebenso der große Überrest eines Transportschiffes, welches in der obersten Ebene des Museums zu finden war.

Am letzten Tag unserer Exkursion durften wir uns endlich spielerisch und handwerklich betätigen.

Der Workshop „tabulae ansatae“ führte uns in die Thematik der römischen Namensschilder ein. Diese wurden früher zum Wiedererkennen von Gladiatoren und Soldaten sowie auch zur Kennzeichnung von Türen verwendet.
Zum Erstellen brauchte man unterschiedliche Werkzeuge und Materialien wie Hammer, Schere, Nagel, Pfeile, ein Stück Leder und natürlich ein Stück Metall.
Aus dem Metall schnitten wir mit einer Schere die gewünschte Form aus. Dann schrieb man die Inschrift vor und anschließend schlug man sie mit Nagel und Hammer nach, sodass kleine Löcher entstanden. So gravierte man die Namen in das Metall ein. (Alex, Max)

Später gab es noch eine kleine Einführung in die römischen Spiele, die unseren nicht unähnlich sind. Diese durften wir anschließend auch gemeinsam ausprobieren.

Insgesamt hat uns die Fahrt gut gefallen und wir haben viele neue Aspekte über den römischen Alltag und das Leben in einer Colonia kennengelernt.

Klasse 8a
© Fotos: M. Sunkel