Was geht, wenn nichts (anderes) mehr geht? Optimierung des Fernunterrichts
Fernunterricht – damit hatten wir alle noch keine Erfahrungen, bevor Mitte März die Schulen schließen mussten.
Aus Schülersicht klang das zunächst nach Entspannung und der Begriff Corona-Ferien machte die Runde. Aber schnell ist der Tag verbummelt. Und dann wächst der Berg unerledigter Arbeitsaufträge. Kein Sitznachbar, kein Lehrer ist greifbar, der einem schnell einen Tipp geben könnte, wenn man den Arbeitsauftrag nicht versteht. Hinzu kommen technische Probleme. Wie lade ich z.B. meine Arbeitsergebnisse wieder hoch?
Auf Seiten der Lehrer stellten sich andere Fragen: Welcher Umfang an Aufgaben ist angemessen? Welche Themen können Schülerinnen und Schüler zu Hause alleine bewältigen? Wie stelle ich abwechslungsreiche Aufgaben? Viele Lernplattformen bieten z.Z. für Lehrkräfte kostenlose Zugänge an. Also anmelden, Prüfen der Tutorials, Arbeitsblätter, Online-Übungen. Man wählt aus, verwirft, sucht weiter, schreibt vieles schließlich doch selbst oder nimmt ein Video auf. Padlet, Mentimeter, Quizlet – Versuch macht klug.
Jetzt, nach den Ferien, haben alle Schülerinnen und Schüler einen digitalen Fragebogen bekommen, der unterschiedliche Bereiche, die mit dem Fernunterricht verbunden sind, abfragt. Was für Geräte stehen wie lange zur Verfügung? Wie sind sie mit Umfang und Art des Materials zurecht gekommen?
Die Auswertung wird uns zeigen, was bereits gut funktioniert und welche Unterstützung unsere Schülerinnen und Schüler noch brauchen.
Eine Sammlung erfolgreicher digitaler Anwendungen auf unserer Plattform IServ fördert bereits den Austausch der Lehrkräfte untereinander.
Und mittlerweile ist auf IServ ein Modul für Videokonferenzen installiert. Damit wollen wir den Kontakt zwischen Lehrkräften und Jugendlichen intensivieren. Das einheitliche System macht das Runterladen anderer Apps überflüssig. Und weil auch Lehrer sich mit dem Videochat vertraut machen müssen, wird fleißig geübt. In vier aufeinander folgenden Abenden „treffen“ sich Lehrkräfte online zur Videokonferenz und erproben unterschiedliche Funktionen.
Wir sind gespannt, wie das dann mit Schülerinnen und Schülern funktioniert, was geht, wenn nichts ( anderes) mehr geht.
Text: Mechthild Piechotta
Fotos: Meike Wulf, Constanze Rüder