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Verabschiedung unserer Orientierungsstufenleiterin


„Sie ist Deutschlehrerin. Sie ist manchmal streng, aber versteht auch Spaß. Ich mag, dass sie uns oft vorliest. Man lernt bei ihr ganz viel.“ Das sind einige der Umschreibungen, mit denen die Schülerinnen und Schüler aus der 6a – angelehnt an die Fernsehsendung „Dingsda“ – unsere Orientierungsstufenleiterin beschrieben haben, ohne den Namen zu verraten.

Das Video mit dem „Dingsda“-Quiz war dabei nur ein kleiner Teil der Aktionen, die sich Schüler und Kollegen von Sabine Jebens-Ibs zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand hatten einfallen lassen.

Los ging der Tag damit, dass unsere Orientierungsstufenleiterin mit einem roten Porsche Traktor in die Schule gefahren wurde. Auf dem Europahof empfingen sie das Bläserensemble, Spalier stehende Schülerinnen und Schüler mit Blumen in der Hand und weitere applaudierende Klassen.

Der Trecker ist eine Anspielung daran, dass Frau Jebens-Ibs in ihrem über 20-jährigen Wirken an der TMS den Innenhof bepflanzt, Rosenbeete vor dem Lehrerzimmer angelegt und eine Garten-AG geleitet hat.

Nachdem Frau Jebens vom Fahrzeug geklettert war, drehte Treckerfahrer Klaus Koop kurzerhand noch eine Runde mit Schülern über den Schulhof, bevor er unter Winken davonfuhr.

Und für Frau Jebens-Ibs begann ein Rundgang durch die Orientierungsstufenklassen. Alle Lerngruppen hatten etwas zu ihrem Abschied vorbereitet. Die 5a sagte das Gedicht „Der Mai“ von Erich Kästner auf, das sie mit unserer Orientierungsstufenleiterin kurz vorher in einer Vertretungsstunde besprochen hatte. Die 5b buchstabierte in Cheerleader-Manier die Buchstaben ihres Namens auf Englisch. Eine andere Lerngruppe hatte den Sextanergruß, den die 5.Klässler traditionell den Abiturienten mit auf den Weg geben, auf Frau Jebens-Ibs umgetextet.

Am meisten Gedanken hatten sich aber die beiden Klassen gemacht, die von unserer Orientierungsstufenleiterin selbst in Deutsch unterrichtet worden waren.

Im bunt dekorierten Klassenraum der 5a bekam Frau Jebens-Ibs zunächst eine Krone aufgesetzt mit der Aufschrift „Queen of Jalla“. „Sie rufen im Spaß oft ´Jalla, jalla!`, wenn wir Ihnen zu langsam sind“, erklärte Piet vergnügt. Nele sagte ein plattdeutsches Gedicht auf, das Frau Jebens-Ibs als Dithmarscherin für alle übersetzte. Eine Urkunde für die beste Deutschlehrerin, eine Kiste mit selbst gebastelten Origamigeschenken und das Geburtstagslied „Heute kann es regnen“, umgetextet auf unsere Orientierungsstufenleiterin – die Kinder drückten ihre Zuneigung fantasievoll aus.

Auch die Schülerinnen und Schüler der 6a hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen. Jedes Kind hatte zwei Seiten in einer China-Kladde verziert und beschriftet mit Gedichten, Wünschen, Zeichnungen und Gebasteltem. Die Kladde spielt dabei darauf an, dass unsere Orientierungsstufenleiterin im Deutschunterricht eine solche Kladde als Regelheft führen lässt. Es gibt sogar Oberstufenschüler:innen, die bekennen, Grammatik- und Zeichensetzungsregeln hier noch einmal nachzuschlagen.

Frau Jebens-Ibs war ihre Freude anzusehen. Die passionierte Lehrerin hatte sichtlich Spaß an allen Darbietungen und durchdachten Geschenken, scherzte mit den Kindern herum und gab allen gute Wünsche mit auf den Weg.

Mit Frau Jebens-Ibs verabschieden wir „das Gesicht“ der TMS. Tausende Kinder hat sie bei uns aufgenommen, betreut und „auf Spur gebracht“, wie sie selbst es mit einem Augenzwinkern ausgedrückt hat. Undogmatisch hat sie sich jedes Kind individuell angeschaut und unaufgeregt und pragmatisch Lösungen gesucht, wenn es irgendwo hakte. Der Spaß am Unterrichten und dem Umgang mit Kindern und Jugendlichen war ihr immer anzumerken. Sie hat in allen Bereichen ihres Wirkens Maßstäbe gesetzt. Wir wünschen ihr einen erfüllten Ruhestand.

Text und Fotos: Mechthild Piechotta