Schrittweise Schulöffnung ab dem 6. Mai
Liebe Eltern,
Sie alle haben sicherlich aus der Presse erfahren, dass im Verlaufe der nächsten Wochen der Unterrichtsbetrieb unter veränderten Bedingungen zum Teil wieder aufgenommen werden soll. Ab dem 6.5.2020 sollen die 6. Klassen ein Unterrichts-, die 9. Klassen sowie der E- und Q1-Jahrgang Beratungsangebote erhalten. Die anderen Lerngruppen folgen ab dem 22.5. jeweils in Abständen später. Wir haben dazu vielfältige Hinweise, Vorgaben und Empfehlungen des Ministeriums erhalten, die wir jetzt bei der Umsetzung beachten oder einbeziehen müssen.
Infektionsschutzmaßnahmen
Wir sind im Moment intensiv dabei, die Umsetzung organisatorisch vorzubereiten. All diese Maßnahmen stehen unter der Maßgabe, dass der Infektionsschutz absoluten Vorrang hat. Wir werden alle Schülerinnen und Schüler genau informieren, was für sie zutrifft, wann sie wo und wie die Schule betreten können und was sie dabei zu beachten haben. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass alle regelmäßig in IServ prüfen, ob es neue Informationen gibt.
Ich möchte Ihnen nur einige Faktoren nennen, damit Sie verstehen können, unter welchen Bedingungen wir jetzt die kommende Zeit organisieren.
- Klassen können nicht als Klassenverband unterrichtet werden, da wir Abstandsgebote und Hygienevorgaben einhalten müssen. Wir müssen daher pro Klasse drei Lerngruppen bilden, die in separaten Räumen unterrichtet werden. Wie viele Klassen überhaupt gleichzeitig in der Schule sein können, ist z.B. auch aufgrund des Raumbedarfes begrenzt.
- Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in der Schule darf nur so groß werden, dass wir die Infektionsmaßnahmen durchhalten und kontrollieren können.
- Aktuell führen wir noch das schriftliche Abitur durch. Viele Lehrkräfte stehen aufgrund der Verschiebung der Termine für die Prüfungen unter erheblichem Zeitdruck, was die Korrektur der Abiturarbeiten angeht. Kolleginnen und Kollegen benötigen zusätzliche Korrekturzeit, während der sie dann weder für den Fern-, noch für den Präsenzunterricht in der Schule zur Verfügung stehen.
- Es gibt mehr als zehn Lehrkräfte, die selbst zu Risikogruppen gehören oder Familienangehörige haben, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Diese Lehrkräfte stehen für Aufgaben hier in der Schule nicht zur Verfügung.
- Das mündliche Abitur wird nach den Vorgaben des Ministeriums auf fünf Tage ausgeweitet. An diesen Tagen dürfen keine anderen Lerngruppen in der Schule sein. Das bedeutet, dass in der Woche vom 8.-12.6. kein Unterricht stattfinden wird.
- Damit verbleiben bis zu den Sommerferien nur 29 reguläre Unterrichtstage.
Verzahnung von Präsenz- und Fernunterricht
Worauf ich mit den (absolut nicht vollständig) genannten Faktoren hinweisen möchte, ist, dass ich die Erwartung mancher Eltern, es starte nun wieder normaler Schulbetrieb, nicht erfüllen kann. Auch das Ministerium geht davon nicht aus.
Es wird eine Mischung aus Präsenzzeit (einzelne Tage) in der Schule und Arbeit zuhause geben. Besonders für die 5./7. und 8. Klassen wird es bis zu den Sommerferien insgesamt wenig Zeit in der Schule geben – ihre Wieder-Einschulung ist vorgesehen, aber es gibt noch kein konkretes Datum, weil man hier abwartet, wie sich die Infektionsrate entwickelt.
Gestaffelte Wiederaufnahme von Unterricht
Hier finden Sie eine Übersicht über die Phasen des Wiedereinstiegs in den Präsenzunterricht:
Das, was in den Phasen der Wiederaufnahme des Unterrichts hier in der Schule passiert, wird wenig mit dem herkömmlichen Unterricht zu tun haben. Wir möchten mit Hilfe der Präsenzzeiten in der Schule eine Verbindung zu den Aufgaben zu Hause herstellen, um Fragen zu klären und neuen Input zu geben.
Denn Gruppenarbeiten sind z.B. nicht erlaubt. Auch dies stellt nicht nur logistisch eine Herausforderung dar, sondern setzt eine ganz andere Herangehensweise an Unterricht als sonst voraus.
Schüler:innen, die zur Risikogruppe zählen
Schüler:innen, die einer Risikogruppe angehören, besuchen die Präsenzphasen nicht. Wir entwickeln ein Konzept, um sie direkt durch Kolleg:innen digital zu betreuen. In den nächsten Tagen muss daher eine Meldung erfolgen, ob Ihre Tochter/Ihr Sohn zur Risikogruppe gehört. Dazu ist es wichtig, dass alle Schüler:innen ihre Mails über IServ täglich abrufen.
Auf eine Besonderheit der Vorgaben muss ich hier noch hinweisen: Kinder, die in der Notbetreuung sind, dürfen aus Infektionsschutzgründen nicht an den Präsenzangeboten für ihre Klassen teilnehmen.
Ich bin sehr erfreut darüber, was sich im Bereich des digitalen Unterrichtens und des Homeschoolings entwickelt hat. Mittlerweile sind Videokonferenzen mit den Klassen oder Teilgruppen der Klassen schon nichts Ungewöhnliches mehr. Das alles aber kann die Anwesenheit in der Schule nicht ersetzen. In den folgenden Monaten wird auch geklärt werden müssen, welche Lerninhalte ggf. wegfallen können, welche nachgeholt und in andere Jahrgänge verschoben werden müssen. Sie können aber sicher sein, dass alle an Schule beteiligte Instanzen von der Grundüberzeugung getragen sind, dass Ihren Kindern aus dieser Krisensituation keine Nachteile erwachsen sollen.
Leistungsbewertung
Das Ministerium hat auch geklärt, wie mit der Bewertung dieses Schulhalbjahres zu verfahren ist. Die Leistungen, die bis zur Schulschließung, also bis zum 13.3.2020 erbracht wurden, sollen für die Beurteilung herangezogen werden. Die Leistungen, die seit dem 20.4. im Homeschooling erbracht worden sind, sollen unter bestimmten Kriterien und nur zugunsten von Schülerinnen und Schülern einbezogen werden können.
Unabhängig von den Vorgaben können Sie alle aber sicher sein, dass wir an der TMS Bewertungen auf dem Hintergrund dieser außergewöhnlichen Lage vornehmen und die besondere Situation unserer Schülerinnen und Schüler im Blick haben und berücksichtigen.
In den kommenden Tagen informieren wir alle betroffenen Schülerinnen und Schüler per IServ über das, was in der kommenden Woche ab Mittwoch geplant ist.
Mit herzlichem Gruß – bleiben Sie alle gesund!
Bild: Gerd Altmann auf Pixabay