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Exkursionsfahrt nach Xanten (23.04.-26.04.19)


Nach unserer Ankunft in Xanten, starteten wir am nächsten Tag um 10 Uhr mit einer ersten Führung durch den Archäologischen Park Xanten (APX).

Unter seiner Fläche von über 20 Hektar liegen überall alte Wohn- und Handwerkshäuser der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana. Einige von ihnen sind ausgegraben und rekonstruiert worden, andere nicht. Es ist auch nicht geplant, diese noch auszugraben, da dazu die finanziellen Mittel fehlen und es außerdem reicht, drei Häuser einer Art zu haben und nicht dreißig. Darüber hinaus gibt es noch Rekonstruktionen von wichtigen Gebäuden aus der damaligen Zeit, wie der Hafentempel, das Amphitheater, die Herbergen, die Handwerkshäuser und ein Badehaus.
Unsere Führerin war sehr gut informiert, sie konnte so gut wie jede Frage beantworten. Wir haben sehr viel über die Sitten und die Machtverhältnisse bei den Römern gelernt. Der erste Stopp der Führung war das Amphitheater.

Dort kamen auch die meisten Fragen auf, wer saß wo, wie waren die Kämpfe organisiert, wann hatte man als Gladiator gewonnen und vieles mehr. Alle diese Fragen wurden gut beantwortet und so ging es dann weiter zu einem Brunnen, der so rekonstruiert war, wie er zur Zeit der Römer vermutlich ausgesehen hat. Wenn das Wasser der Brunnen erschöpft war, wurden diese anschließend als großer Mülleimer benutzt, wodurch man bei den archäologischen Ausgrabungen viele Informationen über das Leben der Bürger der Stadt erhalten hat. Danach haben wir gelernt, dass die Bürgersteige in Römischen Städten überdacht war, um vor Sonne und Regen zu schützen. Im Laufe der Führung haben wir noch eine Ausgrabungsstätte, römische Wohn- und Arbeitshäuser sowie ein Badehaus gesehen. All diese Rekonstruktionen sahen sehr realistisch aus, wodurch man sich ein gutes Bild machen konnte.
Alles in allem war es eine sehr gut gelungene Führung, die spannend war und bei der man viel lernen konnte.

Nach der großen Parkführung sind wir zum Gemmen schneiden in das Römermuseum gegangen. Zuerst wurde uns erklärt, was Gemmen sind: Gemmen sind Steine, in die unterschiedliche Motive eingraviert wurden. Sie wurden in Siegelringe oder Ketten eingelassen. Früher galten sie auch als Glücksbringer. 

Zuerst haben wir an Tonscherben geübt, indem wir mit einem Bohrer Motive in die Scherben eingraviert haben. Als wir damit fertig waren, durfte sich jeder zwei bunte Glassteine aussuchen. Da sie sehr klein waren, mussten wir sie mit der gewölbten Seite leicht in eine Knetmasse drücken. Wir haben beliebige Motive in die Steine geschnitten. Nach dem Aufräumen haben wir kleine Tüten bekommen, um die Steine sicher zu transportieren.

Am Nachmittag haben wir in unseren Gruppen entweder römische Spiele ausprobiert oder erhielten einen Einblick in den Bau antiker Schiffe.

In der Zeit der Römer wurden einige Spiele gespielt, die heute noch auf ähnliche Weise gespielt werden. Es gab aber auch Spiele, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Es hat uns Spaß gemacht, bekannte Spiele in einer anderen Version zu spielen, so wie zum Beispiel „Mensch ärgere dich nicht“. In der Antike war es nur für zwei Spieler gemacht und es gab kein Häuschen zum Reinlaufen für die Spieler. Ein weiteres Spiel, das wir ausprobiert haben, welches sich bis heute kaum verändert hat, ist Mühle. Diese war jedoch rund und nicht viereckig.

Bei der Schiffswerftführung erhielten wir einen Einblick in den Bau antiker Transportschiffe.

Das sogenannten Plattboot wurde als Fähre genutzt und konnte bis zu 11 Tonnen Gewicht transportieren. Das Boot wurde mit der Strömung des Flusses getrieben und entgegengesetzt der Strömung von Menschen oder Tieren gezogen. Das Plattboot war eine Erweiterung des Einbaums und wurde durch zusätzliche rechtwinklige, dafür geformte Planken zur Erhöhung genutzt. Die Schiffe wurden damals aus Eichenholz gebaut, welches sehr stabil war.

Die Piroge, ein Boot in Bananenform, wurde genutzt, um durch die Mündungen der Meere zu fahren, weil sie besser mit dem Wellengang umgehen konnten.

Nach dem ersten Tag kamen wir erschöpft wieder in der Jugendherberge an. Dort haben wir uns kurz ausgeruht, anschließend sind einige noch auf den Fußballplatz gegangen.  Nach dem Grillen haben wir am Abend als Klasse zusammen noch unterschiedliche Spiele gespielt.

Am nächsten Tag startete unser Tag mit der Führung zu den Thermen.

Die Therme der Colonia Ulpia Traiana ist als eine große Stahlträger-Konstruktion mit Glas-Fassade nachgebaut worden, in der man die alten Fundamente der Therme und ein Museum besichtigen kann. Im ganzen Gebäude findet man Infotafeln, die einem den Luxus, in dem die Römer gelebt haben, die Fortschrittlichkeit und die beachtliche architektonische Leistung näher bringen.

Durch die Führung lernten wir viel Wissenswertes über die Funktionen der einzelnen Gebäude, der Heizungen und Wasserversorgung kennen. Wir erfuhren ebenso, dass die Römer die Badehäuser nicht zum Schwimmen, sondern als öffentlichen Treffpunkt, Wellnessoase und zum täglichen Waschen benutzt haben.

Später hatten wir noch etwas Zeit, um uns das Museum und das Gelände genau anzusehen. Am Nachmittag gingen wir mit der Klasse noch zum Adventuregolf. 

Dort spielten wir zu fünft in einer Gruppe. Weil es ziemlich voll war, sind wir nicht nach der Reihenfolge, sondern einfach zu den freien Plätzen gegangen. Das Wetter war sehr gut und wir waren ungefähr 2 Stunden dort. Es hat Spaß gemacht, da man neben den vielen Informationen über die antike römische Stadt auch mal etwas anderes mit der Klasse gemacht hat.

Am Freitag ging es dann auch schon wieder zurück. Nach einer langen Fahrt mit vielen Wartezeiten kamen wir erschöpft, aber glücklich und mit vielen neuen Erkenntnissen in Lübeck an.

Texte: Malena, Leonie, Philip, Marisa, Gianluca u.a.

© Foto: M. Sunkel