E-Mail schreiben

0451-12285700

Eine besondere Exkursion ins „LoLa“ im Oktober 2016


Wie manche von Euch sicher wissen, verbringen einige Klassen der Oberstufe ein bis zwei Tage im „LoLa“ (Lübecker offenes Labor der Universität) – und untersuchen gezielt bestimmte Genabschnitte, was unter anderem das Gelernte in der Praxis widerspiegelt, aber auch ganz neue Aspekte eröffnet.

Mit einer Klasse des Q1-Jahrganges und den Leuten der Schilf-AG ging es an diesen beiden Tagen (04. und 06.10.) jedoch an ein besonderes und einmaliges Projekt. Anstatt die DNS von Mäusen zu untersuchen, entschieden sich die Lehrkräfte dazu, das Erbmaterial von Schilf zu untersuchen, welches im Sommer vom Wakenitz-Schilf geschnitten und bei -80°C im Labor aufbewahrt worden war. Das bot sich natürlich an, denn es bestand die Hypothese, dass das Genmaterial eine große Rolle bei dem Schilfrückgang spielt. Der Test im „LoLa“ sollte zeigen, welchem genetischen Typ die Proben zuzuordnen sind, die bei genetischen Untersuchungen des Jahres 2010 aufgestellt worden waren.

Aus den Chloroplasten der Schilfblätter wurden mithilfe der PCR (polymerase chain reaction) ausgewählte Abschnitte der DNS vervielfältigt und anschließend durch die Gelelektrophorese in unterschiedlich lange DNS-Fragmente aufgetrennt. Diese Technik wird beispielsweise auch von der Polizei verwendet, um Täter mittels des genetischen Fingerabdrucks zu finden. Aber auch Vaterschaftstests werden auf diese Weise durchgeführt.

Wie man auf den Bildern sehen kann, hatten alle Schüler viel Spaß bei dieser einzigartigen Aufgabe – besonders an der Praxis, die winzigen Mengen von 1-2 Mikrolitern zu pipettieren, was die meisten von Euch sicher nachvollziehen können ;-).

Aber soweit ich herumgefragt habe, fanden die allermeisten auch die Theorie dahinter sehr spannend, da es sich wirklich um ein „reales Beispiel“ aus nächster Nähe handelt.

Leider sind die finalen Ergebnisse noch nicht besprochen worden, aber es wird dann hier sicherlich noch ein kleines Update geben, da es Euch bestimmt auch interessiert, was denn so für Halme in der Wakenitz wachsen …

Peer Christesen

(Klasse Q2c)

Fotos: © Ulrike von Seck