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Come on Europe – Let´s work together! Treffen der Seniorbotschafter aus ganz Europa in Brüssel


So klang das Motto des zweitägigen Treffens der Seniorbotschafterinnen und -botschafter der Botschafterschulen des Europäischen Parlaments in Brüssel. Über 90 Lehrkräfte aus 25 EU-Mitgliedstaaten waren zusammengekommen, um Kontakte zu anderen Botschafterschulen zu knüpfen und sich über „best practices“ zu schulischen EU-Aktivitäten auszutauschen. Somit waren alle EU-Staaten außer drei vertreten, darunter vier Botschafterschulen aus Deutschland – aus der nördlichen Ecke die Thomas-Mann-Schule mit ihrer Seniorbotschafterin Reetta Kangastie.

Das Seminar begann mit der Begrüßung durch den Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments, der den Botschafterschulen stark ans Herz legte, die Europawahl am 23.–26.05.2019 nicht nur im Unterricht in den Klassen zu thematisieren, sondern durch verschiedene Aktionen überall in schulischen Räumen präsent zu machen. Die Kampagne „This time I´m voting“ ruft die Wahlberechtigten nachdrücklicher denn je zur gemeinsamen Gestaltung der besseren Zukunft Europas auf.

Als nächstes zeigte der Kooperationspartner des Europäischen Parlaments für das Entwickeln didaktischer Materialien für Schulen – Europe House Ryckevelde – in seinem Workshop, wie die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene, vor allem amüsante Online- und Brettspiele schnell Wissen über Europa erwerben können. Im Mittelpunkt stand der Aspekt, wie sie mit Hilfe solcher Spiele ein breiteres Bewusstsein für die Auswirkungen der EU auf ihr Alltagsleben entwickeln können. Die Erkenntnis „Die EU betrifft mich“ sei einer der wichtigsten Schlüssel beim Wecken des Interesses für ein gemeinsames Europa – ein weiterer Beitrag zu mehr Partizipation.

In der Austauschrunde über die „best practices“ der Botschafterschulen konnten die Seminarteilnehmenden vielfältige Schulaktivitäten zum Thema Europa und EU kennen lernen. Obwohl die Thomas-Mann-Schule offiziell erst seit Juni 2018 eine Botschafterschule ist, konnte bereits über erfolgreiche Aktionen aus Lübeck berichtet werden (u. a. vom Fotowettbewerb zu den EU-Nachbarländern, vom bunten Gestalten der Europa-Ecke in der Europahalle und von EU-Spielboxen für alle Jahrgangsstufen). Interessant war auch die Aktion einer zyprischen Berufsschule, deren Schülerinnen und Schüler eine Umfrage in ihrer Stadt und in ihrer Schule zum EU-Wissen durchgeführt hatten und die ausgewerteten Ergebnisse der ganzen Schule präsentiert hatten. Darüber hinaus erzählte eine griechische Kollegin aus Athen über ihr Großprojekt: wie sie eine Simulation einer EU-Parlamentssitzung für die ganze Schule organisiert hatte. Somit scheinen die Europa-Themen auch in anderen EU-Ländern weitestgehend die ganze Schule zu betreffen, nicht nur die aktiven Juniorbotschafterinnen und -botschafter.

Während des Speeddatings konnten weitere Partnerinnen und Partner für den europäischen interschulischen Austausch gewonnen werden. Es wurde deutlich, dass nicht nur viele verschiedene Länder, sondern auch viele verschiedene Schularten vertreten waren: von einem reinen Mädchengymnasium aus Irland bis zu einer ungarischen technischen Berufsschule der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Speeddating ging inoffiziell beim Abendessen im Salon der Europaabgeordneten weiter, als sich z. B. mit den Kollegen aus Finnland aktiv über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Schulsysteme und das Integrieren der Europa-Aktivitäten im Schulalltag ausgetauscht wurde.

Der letzte Seminartag begann mit einem kurzen Briefing über die Rolle und die Aufgaben des Europäischen Parlaments, u. a. im Gesetzgebungsprozess. Bei den Lehrkräften gilt nämlich auch: Wiederholung ist die Mutter des Lernens! Keine Wiederholung wiederum war die anschließende Präsentation über die lehrreichen Angebote des Europäischen Parlaments: Die Referenten für die Veranstaltung „European Youth Event“ und den Euroscola-Wettbewerb stellten neue Möglichkeiten zum EU-weiten Austausch unter Jugendlichen vor, d. h. neue Chancen auch für die TMS-Juniorbotschafterinnen und -botschafter!

Die Chance, die sich vor Ort für Seniorbotschafterinnen und -botschafter umgehend anbot, war der begehrte Besuch im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Die internationale Stimmung war auch trotz der Abwesenheit der Europaabgeordneten spürbar: Es waren etliche europapolitisch interessierte Besuchergruppen da, die am Rand des Saals das Zusammenkommen an wichtigen Themen widerspiegelten.

Abgerundet wurde das Seminar durch eine Besichtigung im Haus der Europäischen Geschichte, die sogar interaktive Führungen für ganze Schulgruppen anbietet. Auch wenn es als Endstation des Seminarprogrammes angelegt war, endete dort jedoch weder die Geschichte Europas noch die Geschichte der Botschafterschulen. Diese schreibt die Thomas-Mann-Schule mit den anderen Botschafterschulen aktiv weiter – we´ll work together!

Text und Fotos: Reetta Kangastie

 

Hier die Links:

zur Kampagne „This time I´m voting“

https://www.thistimeimvoting.eu/

und zum Haus der Europäischen Geschichte

https://historia-europa.ep.eu/de/node/133